Lese-Rechtschreib-Schwächen – ein vorübergehendes Phänomen?

In unserer praktischen Arbeit werden wir immer wieder gefragt, ob Lese-Rechtschreib-Schwächen nicht ein vorübergehendes Problem sein könnten. Nach unseren Erfahrungen können wir das mit „JA“ beantworten. Es gibt Lese-Rechtschreib-Schwächen, die durch unterschiedliche Umweltbedingungen begünstigt worden sind – sie bedeuten keine Legasthenie. Aber es stellt sich das Problem der Unterscheidung der Ursachen der verschiedenen Lese-Rechtschreib-Probleme, die Kinder während ihrer Schulzeit haben können. Im Schulwesen verwendet man den Begriff LRS, zum Teil von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, für alle schulischen Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Schreibens – er ist sozusagen ein Pseudonym für alle Schwächen. Andere Fachleute z.B. in der Medizin sehen diese Probleme als eine Entwicklungsstörung und werten sie als Legasthenie oder Lese-Rechtschreib-Störung. Es gibt also in der Fachwelt keine Eindeutigkeit in der begrifflichen Abgrenzung.

Jeder Fachbereich sieht es aus seiner Perspektive, die Medizin als ein von der Norm abweichendes Störbild und die Pädagogik als Teilleistungsschwäche oder Lernbehinderung. Zumindest hier in Dresden und Sachsen ist letzteres immer noch eine gängige Einschätzung dieser unterschiedlichen Lese-Rechtschreib-Schwächen.

Ein sehr wichtiger Aspekt bei erworbenen Lese-Rechtschreib-Schwächen ist die soziale Umwelt, die Schwächen beim Schriftspracherwerb begünstigen kann. Hier spielt zum Beispiel das Lese- und Sprechverhalten im Elternhaus eine wichtige Rolle. Auch Lernanreize durch die Eltern und Erzieher im Kindergarten sowie die Qualität des Deutschunterrichts während der Grundschulzeit sind wichtige Punkte, die einen guten Schrifterwerb begünstigen können – oder sich negativ im Fach Deutsch auswirken, wenn sie nicht vorhanden sind. Dazu kann sich ein übermäßiger Medienkonsum negativ auf die schulischen Leistungen der Kinder auswirken. Leider wurden diese Umweltbedingungen in der Forschung bisher nur wenig beachtet und spielten in der dominanten medizinischen Forschung nur eine Nebenrolle. Unserer Meinung nach müssen die Umweltbedingungen viel stärker beachtet werden, da sie wichtige Hinweise für die Entwicklung der unterschiedlichen Schwächen im Schriftspracherwerb liefern.

Wir wissen aus der langjährigen Praxis, dass diese Schwächen unterschiedliche Ursachen haben und dass es vorübergehende Lernschwächen im Fach Deutsch gibt. Dazu gibt es bis heute einen Streit in der Fachwelt. Einerseits wird „LRS“ als vorübergehende erworbene Schwäche verstanden (Astrid Kopp-Duller, Henning Rosenkötter), die durch Umweltbedingungen verursacht worden ist. Andererseits gibt es die Legasthenie (Dyslexia) als erbliche Veranlagung mit familiären Häufungen und neurologischen Besonderheiten in der sprachlichen Verarbeitung, die möglicherweise mit der frühkindlichen Entwicklung zu tun hat. Diese Teilleistungsschwäche hat weniger mit den erwähnten Umwelteinflüssen zu tun als eine LRS. Diese unterschiedliche Verwendung der Begriffe in der fachlichen Diskussion soll verdeutlichen, dass die Fachwelt da sehr uneins und zerstritten ist.

Wir sehen in der Praxis, dass es unterschiedliche Ursachen für diese Schwächen geben muss. Diese interessieren uns aus wissenschaftlicher Perspektive, um frühzeitig die Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb besser zu verstehen. Die Forschung in diesem Bereich ist noch immer sehr fragmentarisch. Es gibt viele Puzzleteile, deren Zusammenhang wir noch nicht vollständig verstehen.

Unseren Beobachtungen zufolge gibt es viele erworbene Lese-Rechtschreib-Schwächen. Diese werden im schulischen Alltag häufig übersehen, man sieht dort meistens nur die stark auffälligen Fälle. Unserer Meinung nach müssen grundsätzlich alle Kinder eine Chance erhalten, ihre Schwierigkeiten zu kompensieren. Eine fachliche Unterscheidung der Schwächen und die Kenntnis der Umweltfaktoren wären dafür eine wichtige Hilfe. Denn es ist ein Unterschied, ob Kinder aufgrund ungünstiger Bedingungen Lernschwierigkeiten entwickeln oder ob sie von Natur aus eine Neigung zu einer Legasthenie aufweisen. Dieser Unterschied wurde uns in den letzten Jahren immer deutlicher, weshalb wir ein Ursachen-Wirkungs-Modell der Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten entwickelt haben. Dieses Modell ist erst der Anfang der theoretischen Auseinandersetzung mit diesem Thema.

Wir kennen einige Fälle von Kindern mit LRS, die aufgrund der schulischen Bedingungen auffällige Lese- und Rechtschreibleistungen aufwiesen. Kein Elternteil in ihren Familien wies dabei ähnliche Probleme auf. Auch die frühe sprachliche und motorische Entwicklung der Kinder verlief ohne Probleme. Niemand konnte sich erklären, woher die Schwierigkeiten kamen. Hier war eine ausführliche Anamnese aufschlussreich. Es wurde deutlich, dass es an den Schulen z.B. häufiger einen Lehrerwechsel gab und keine klare Linie bei der Erteilung des Deutschunterrichts. Zum Teil gab es dabei methodische Wechsel und das Lernkonzept des Unterrichts wirkte chaotisch. Ähnliche Probleme sehen wir bei der Anwendung des Schweizer-Modells „Schreiben durch Hören“. Einige Kinder haben bei dieser Methode Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben lernen entwickelt. Das Schweizer-Modell führt in der Fachwelt zu ideologischen Grabenkämpfen. Leider hat man hier nicht die Kritikpunkte im Blick, die den Kindern Probleme bereiten.

Eine LRS, die durch einen unzureichenden Deutschunterricht erworben wurde, muss dann wieder durch eine regelgeleitete Förderung ausgeglichen werden. Im Regelfall können die entstandenen Defizite gut kompensiert werden, wenn sie rechtzeitig und richtig erkannt und differenziert wurden.

Zusammenfassend kann gesagt werden: Es gibt unterschiedliche Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Die LRS kann ein vorübergehendes Phänomen sein, welches durch methodische Defizite im Deutschunterricht begünstigt werden kann. Solche Schwierigkeiten müssen rechtzeitig erkannt werden und können dann in der Regel vollständig kompensiert werden.

Ist der Regelaufbau nach Reuter-Liehr für die Rechtschreibförderung sinnvoll?

Rezension zum Regelaufbau nach Reuter-Liehr

Regelaufbau nach Reuter-Liehr Der Verlag Dr. Dieter Winkler aus Bochum stellte uns die Bände 1. und 2. des Regelaufbaus nach Reuter-Liehr zur Verfügung.

Die Methode kommt häufig bei vom Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. zertifizierten „Dyslexietherapeuten nach BVL“, bei Logopäden, Ergotherapeuten und an Schulen in der LRS-Lernhilfe, Nachhilfe oder Legasthenie-Behandlung sowie in der Psychotherapie zum Einsatz. Wir wollen in unserer Besprechung der Frage nachgehen, ob dieses Förderprogramm bei der Einzelförderung von Kindern mit Legasthenie sinnvoll ist.

Regelaufbau auf Basis lautgetreuer Lese-Rechtschreibfähigkeit
Band 1: (1. Aufl., 2011), mit 350 Seiten für 182 €, er beinhaltet: Training der orthographisch/morphemischen Strategie ohne Ausnahmeschreibungen: Morpheme und Großschreibung Band 2: (1. Aufl., 2014), mit 319 Seiten für 182 €, er beinhaltet: Training der orthographisch/morphemischen Strategie ohne Ausnahmeschreibung: Ableitungen und i-Endungen.

Ein psychotherapeutisch-linguistisches Behandlungsprogramm für Lese-Rechtschreibschwache

Beide Ringordner basieren auf dem wissenschaftlich erprobten lautgetreuen Lese-Rechtschreibprogramm nach Reuter-Liehr, welcher nun vom pharmanahen Bundesverband als Therapieprogramm empfohlen wird. Es basiert auf der Theorie der umstrittenen Richtlinien psychischer Störungen, in denen die Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie) nach dem ICD-10 Manual klassifiziert wird. Demnach werden legasthene Menschen als therapiebedürftig eingestuft – was aus ethischer Sicht – ein bedenklicher Ansatz ist.

Das Konzept bezieht sich auf eine psychotherapeutisch-linguistische Behandlung und basiert als eins der wenigen Programme auf dem sprachwissenschaftlichen Prinzip der lautgetreuen Lese-Rechtschreibförderung. Der Einsatz des Materials eignet sich, für Schulkinder ab Anfang der 4. Klasse, nach Aussagen der Autoren würde es sich auch für funktionale Analphabeten eignen.

Ein geschlossenes Programm mit sprachwissenschaftlichen Hintergrund

Das Material in den beiden Ringordnern ist auf mehrfarbigen Papier bedruckt und mit einfachen Grafiken gestaltet worden. Die Texte und der Aufbau des Programms sind übersichtlich gestaltet. Die Aufmachung ist von hoher Qualität. Jeder der beiden Bände verfügt über eine einführende Erklärung und eine Darstellung des Programmaufbaus. Der Einsatz ist für den Laien unserer Meinung nach nicht geeignet, da dieser Ansatz eine sprachwissenschaftliche Qualifikation voraussetzt. Dieses Konzept wurde von Reutlinger seit 1992 weiterentwickelt. Der 2. Band wurde in der 1. Aufl. in diesem Jahr veröffentlicht. Das gesamte Programm zielt auf eine akusto-motorische Differenzierung, sozusagen: „Schreibe es so, wie Du es sprichst“ sowie eine pilotsprachliche Sprech- und Schreibweise ab – was dem Laut-Buchstaben-Bezug im Erwerb der Schriftsprache mit einer regelgeleiteten Rechtschreibförderung entspricht. Dieser Ansatz soll routiniert die Rechtschreibstrategien den Kindern vermitteln.

Dieser Ansatz ist in Deutschland einzigartig und lobenswert. Es wurde schon mehrfach in Studien von Sprachwissenschaftlern belegt, dass diese Herangehensweise die effektivste Methode ist, das Lesen und Schreiben zu erlernen, was die allgemeine Rechtschreibförderung an den Schulen betrifft. Legastheniker und LRS-Kinder sind mit ihren Schwächen sehr unterschiedlich, daher ist es fraglich, ob ein so geschlossenes Programm flexibel genug ist, den Ansprüchen qualifizierter Legasthenieförderung gerecht zu werden. Aus der Erfahrung heraus eignen sich geschlossene Programme in der Förderung nicht. Denn sie werden den Anforderungen einer guten Förderung nicht gerecht, dafür sind Betroffene zu unterschiedlich in ihren Förderschwerpunkten. Auch wenn die Methode sprachwissenschaftlich gut durchdacht ist, heißt es noch lange nicht, dass dieses Programm den Lernbedürfnissen der Betroffenen gerecht wird – dafür ist dieser Ansatz zu einseitig und unflexibel.

Die Wissenschaftlichkeit des Reuter-Liehr-Programms ist zu hinterfragen 

In einer Follow-up-Studie 2003-2004 wurde dieses Programm am Psychologischen Institut der Universität Göttingen durch Professor Marcus Hasselhorn und Frau Dipl.-Psych. Daniele Unterberg (Unterberg 2005, Reuter-Liehr 2007) evaluiert und auf die langfristige Wirksamkeit untersucht. Beim genaueren Hinsehen handelt es sich hierbei um eine kleine homogene Stichprobe, in der ersten Ausgangsstichprobe wurden 168 Fälle und in der zweiten 164 Probanden mit Legasthenie untersucht. In der klinischen Follow-up-Studie wurden 46 Legastheniker (Kinder, Jugendliche und  junge Erwachsene) über einen Zeitraum von durchschnittlich 3,02 Jahren mit einem Therapieabstand von sechs Monaten überprüft, um die Wirksamkeit dieses Programms zu belegen.

Nach unseren Recherchen wurde deutlich, dass man durchaus signifikante Kurz-und Langzeiteffekte bei dieser sehr kleinen medizinisch-psychologischen Stichprobe ableiten könnte. Diese Studie wurde von Fachleuten durchgeführt, die dem Bundesverband nahe stehen – es handelt sich also um keine unabhängige Studie. Wäre das Programm von unabhängigen Fachleuten überprüft worden, wäre der wissenschaftliche Befund objektiver.

Die Probanden kamen überwiegend aus einer homogenen Gruppe, da diese eine Förderung und Therapie gemäß SGB 35 a VIII erhielten und damit eine seelische Behinderung bzw. eine Gefährdung nachweisen mussten. Dies bildet nicht die tägliche Praxis ab, denn nicht alle Legastheniker sind von seelischen Problemen bedroht. Daher kommt bei sehr vielen Fällen eine Förderung durch das Jugendamt nicht infrage. Erhalten Familien Hilfe vom Staat, so ist von einem sozial schwächeren Milieu auszugehen. Denn Familien aus bessergestellten Verhältnissen kümmern sich überwiegend selbst und verlassen sich nicht auf die Hilfe des Staates. Nur rund 30 Prozent der Antragsteller einer LRS-Therapie bekommen eine Förderung oder die  Therapie vom Jugendamt bezahlt. Außerdem ist diese Gesetzgebung kompliziert und für die Betroffenen nicht hilfreich. Darum kann man von einer homogenen Stichprobe in dieser Studie ausgehen. Eine unabhängige Vergleichsstudie mit einer größeren nicht-homogenen Stichprobe wäre glaubwürdiger gewesen. Es fehlt außerdem eine Vergleichsstudie von unabhängigen Fachleuten, die nicht dem Bundesverband Legasthenie angehören. Daher ist die Wissenschaftlichkeit des Therapieprogramms fraglich.

Unsere Einschätzungen und Empfehlungen:

Es ist lobenswert, dass dieses Programm auf einem sprachwissenschaftlichen Konzept basiert. Den Kriterien einer differenzierten Einzelförderung hält es nicht stand, da ein unabhängiger wissenschaftlicher Beleg aus der Bildungsforschung fehlt. Betroffene sollten nicht in der Gruppenförderung mit einem routinierten Programm gefördert werden, sondern jeder benötigt eine bestmögliche eins zu eins Betreuung. Daher sollte es als Ergänzung in der Förderung eingesetzt werden. Sollten Eltern bemerken, das dieses Programm als einziges Therapieprogramm zur Behandlung einer Lese-Rechtschreibschwäche oder als LRS-Förderung verwendet wird, sollte die Seriosität und die fachliche Qualifikation der Lehrer und Therapeuten der Nachhilfeinstitute hinterfragt werden. Der Preis dieses Programms ist mit 182 € zu teuer, da es höchstens als ergänzendes Material für eine qualifizierte Förderung reicht.

Wenn Sie sich das Programm ansehen wollen, können Sie sich auf der Internetseite des Dr. Winkler Verlages informieren.

Erstveröffentlichung am 28.10.2014, überarbeitete Fassung vom 14.06.2016.

 

 

Kommentar und Richtigstellung: Willkommen in der Republik der produzierten Lese-Rechtschreibschwachen (LRS)!

legasthenikerDer geschätzte Journalistenkollege Ralph Gehrke, betitelte seine Meinung bei der WELT: Willkommen in der Republik der Legastheniker.“ Sicherlich ist die Wahrnehmung richtig, dass wir an unseren Schulen immer mehr Schüler mit Schwachen Lese- und Rechtschreibkompetenzen haben – diese Beobachtung machen wir auch. Dies hat aber nichts damit zu tun, dass dies alles Legastheniker sind! Hier spricht man korrekterweise von erworbenen Lese-Rechtschreibschwächen!

Um es richtigzustellen, müsste es heißen: Willkommen in der Republik der produzierten Lese-Rechtschreibschwachen (LRS)! Denn Legastheniker haben richtigerweise nichts mit erworbenen Lese-Rechtschreibschwachen zu tun. Sondern sie haben von Natur aus mit den Schriftspracherwerb komplexere Probleme, die bis heute nur teilweise erforscht sind. Sicherlich fördert unsere gegenwärtige Situation im Bildungswesen die Schwierigkeiten im Schriftspracherwerb noch mehr – weil, Schulen kaum in der Lage sind sich dem Thema differenziert zu widmen, an Schulen ist alles LRS, was bei Kindern Lese- und Rechtschreibprobleme macht. Die Pharmanahnen Selbsthilfeverbände (Bundesverband Legasthenie) stufen alle als therapiebedürftige Lese-Rechtscheibgestörte (Legastheniker!) ein – beides ist falsch!

Und wenn dann der unbedarfte Laie solche Meinungen in großen Tageszeitungen liest, trägt es nicht zur Aufklärung bei. Mit Sicherheit hat sich der Umgang mit der Schriftsprache durch die Nutzung neuer Medien, verändert. Und scheinbar hat sich allgemein die Qualität des Deutschunterrichts an unseren Schulen auch verändert, oder gar verschlechtert. Das sind aber überwiegend Umweltbedingungen, die mit erblichen Anlagen, wie der Legasthenie (Dyslexia) nichts zu tun haben. Schüler die deswegen nicht richtig erkannt werden, bekommen noch mehr Probleme. Denn erkennt man nicht die Ursachen der Probleme, können langfristig handfeste Verhaltensprobleme daraus werden. Unabhängig von LRS oder Legasthenie!

Nach unserer Sicht, ist eine Schule erst gut, wenn sie einen sehr guten Deutschunterricht liefert. Trotzdem ist dann die Problematik Legasthenie oder LRS nicht aus der Welt geschafft, sondern man bekäme vielleicht einen besseren und differenzierteren Blick auf die Probleme der Schüler – denn meisten ist LRS ein hausgemachtes Problem!

Eine gute Schule steht und fällt, nach unserer Meinung mit einen vernünftigen systematischen Deutschunterricht. Egal, ob die Schule privat oder öffentlich ist.

Unser Fazit:

Unsere Medien haben wenige Sachkenntnisse über unsere Problematik als Legastheniker zu berichten, das Thema ist zu komplex. Das immer wieder eine vernünftige Rechtschreibkompetenz angemahnt wird, ist richtig und wichtig. Denn sie wird künftig nicht unwichtiger werden – wer meint, dass diese unwichtig wäre, ist auf dem Holzweg, auch wenn moderne Technologien vieles einfacher machen. Damit besteht auch die Chance als Legastheniker gute Texte zu schreiben, wenn er nur die richtige didaktische Kompetenz vermitteln bekommt – denn was will man denn bei einem Legastheniker therapieren? Legastheniker zu sein, bedeutet nur mit einen speziellen Merkmal oder Begabungsprofil zu lernen. Denn es gilt sich auf die Kompetenzen zu konzentrieren! Nicht wenige haben gute Fertigkeiten, die unsere Gesellschaft braucht. Daher kann man auf solche oberflächlichen Medienberichte verzichten, auch wenn sie die Symptome und Umweltprobleme unseres Bildungs- und Gesellschaftsumfeldes grob anreißen.