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Legasthenie Coaching – Institut für Bildung und Forschung
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Erfahrungsbericht: Legasthenie im Erwachsenenalter

14. Juni 2016 by Legasthenie Coaching

13877125_blogIm Dezember 2011 hatten wir schon einmal einen Ratgeber: „Legasthenie im Erwachsenenalter“ an dieser Stelle veröffentlicht. Nun ist wieder einiges an Zeit vergangen und wir konnten, reichliche Erfahrungen sammeln.

Ungünstige Umweltbedingungen fördern bis in das Erwachsenenalter psychische Probleme

Häufig werden bis in das Erwachsenenalter diese Probleme von anderen überdeckt und es wird immer wieder der Verdacht auf eine Persönlichkeitsstörung gestellt. Diese können bei Erwachsenen in schweren Fällen auch beobachtet werden. Trotzdem ist nicht davon auszugehen, das Legasthenie und Dyskalkulie psychische Störungen sind, sondern sie können diese vermutlich von ungünstigen Umweltbedingungen und sozioökonomischen Umfeldern gefördert werden.

Rund 70 Prozent der Erwachsenen entwickeln sekundäre Probleme

Rund 40-50 Prozent der Betroffenen sollen psychische Probleme haben. Im Erwachsenenalter gibt es noch keine gesicherten Daten. Nach unseren praktischen Beobachtungen zu urteilen, kann man von rund 70 Prozent der Erwachsenen vermuten, die sekundäre Probleme davongetragen haben. Umweltbedingungen und das soziale Umfeld, spielen eine maßgebliche Rolle. Dass Legastheniker bis in ihr Erwachsenenalter auch Störungen der Persönlichkeit entwickeln können. Diese Probleme können häufiger in ganzen Familien beobachtet werden. Daher ist aus der soziologischen Perspektive, nur von einem Erwerb dieser Störungen im Erwachsenenalter auszugehen. Und nicht, wie es die WHO oder Legasthenieverbände die Probleme automatisch Legasthenie und Dyskalkulie als psychische Störbilder einordnet. 

Ursachen für psychische Belastungen werden im Kindes- und Jugendalter gelegt

Wenn nämlich die Probleme im Kindesalter frühzeitig erkannt werden und die Umweltfaktoren richtig verstanden werden, entwickeln sich legasthene und dyskalkule Kinder völlig normal. Erhalten sie, als Kinder keine tiefgründige Diagnostik der Ursachen, wo die Probleme im Schriftspracherwerb zu suchen sind, besteht natürlich die Gefahr, das sich psychische Belastungen davontragen können.

Versagensängste und depressive Verstimmungen, werden durch ungünstige Umweltbedingungen in der Kindheit erworben

Frühes Lern- und Schulversagen fördern Probleme in der psycho-emotionalen Entwicklung, die dann bis in das Jungendalter und junge Erwachsenenalter zu Depressionen und vermutlich wesentlich selteneren Persönlichkeitstörungen verestigen können.

Denn das frühe Scheitern in der Grundschule und eine unerkannte Legasthenie und Dyskalkulie, kann Versagensängste, depressive Verstimmungen bei Kindern fördern. Sicherlich spielen hier noch einige weitere Umweltfaktoren mit eine Rolle, die diese Probleme bei Kindern begünstigen können. Die Erziehung der Eltern und der soziale Status sowie das Lernumfeld, tragen zu einer gesunden seelischen Widerstandsfähigkeit der Kinder bei. Ob sich langfristig, Störungen im Sozialverhalten entwickeln oder psychisch unbeschadet bleiben.

Schwierige Schullaufbahnen fördern Störungen des Erwachsenenalters

Es gibt immer wieder erwachsene Legastheniker, die durch ihre schwierige schulische Laufbahn zusätzlich eine Suchtkarriere und sogar straffällig wurden. Bei Erwachsenen mit Alkohol- und Drogenmissbrauch besteht die Gefahr das diese schwerwiegende und nur schwer oder nicht rückgängig zu machendende (irreversible) Persönlichkeitstörungen entwickeln können. Diese mögen zwar in der in der Beobachtung der Fälle im Erwachsenenalter seltener vorkommen, aber sie werden in der praktischen Arbeit mit Erwachsenen beobachtet. Leider gibt es hier noch keine Studien dazu. Bei Erwachsenen mit unerkannten Kombinationen aus Legasthenie/Dyskalkulie scheinen die psychischen Belastungen im Erwachsenenalter wesentlich größer zu sein, als wenn es sich nur um eine unabhängige Legasthenie handelt. Hier werden wesentlich seltener komplexe Probleme in der Persönlichkeit beobachtet.

Erwachsene schildern von LRS-Klassen in der Kindheit – diese schien kaum Hilfe brachten zu haben

Hier in Mitteldeutschland und in Dresden ist es häufig der Fall, das Kinder mit einer Lese-Recht-Schreibschwäche (LRS) in eine 2-jährige Sonderklasse (LRS-Klasse) gehen. Da man sich in diesen Klassen nicht, um die Ursachen und Umweltbedingungen kümmert und häufig nur an den Symptomen herumdoktert, beschreiben junge Erwachsene, dass sie davon wenig profitiert haben. Einige erlebten dies bis in ihr Erwachsenealter als Ausgrenzung. Auch wenn sie teilweise recht gute Schul- und Berufsabschlüsse geschafft haben. Dennoch wird beobachtet, das die Lese-Rechtschreibschwäche oder Legasthenie nicht ausreichend kompensiert wurde. Wahrscheinlich sind die ausgebildeten LRS-Fachkräfte, die bei SBA (Sächsischen Bildungsagentur) qualifiziert werden, vermutlich reichen diese Qualifikationen für eine Hilfe der Betroffenen nicht aus. Das wird uns immer wieder vom Bildungswesen berichtet, es ist aber kein sächsisches Problem sondern ein Bundesdeutsches.

Eine Legasthenie im Erwachsenenalter kann man in den Griff bekommen

Die Arbeit mit Erwachsenen erfordert sehr viel Know-how und Erfahrung auf dem diesem Gebiet, um das Erwachsene mit einer Legasthenie das Leben in Griff bekommen können. Denn die Diagnostik und Einzelförderung bis zur spezialisierten Sozialtherapie ist ein langwieriger Prozess. Denn es geht nicht nur darum, das die Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben zu kompensieren. Diese sind nur der Nebeneffekt einer hoch qualifizierten Förderung. Noch viel wichtiger ist, das Verhaltensmuster, die sich eingeschlichen haben, erkannt werden und abgeändert werden.

Hierfür brauchen Erwachsene ein stabiles soziales Umfeld und eine gute psychische Widerstandskraft, um das dieser Weg gelingen kann. Aber es gibt auch Fälle im Erwachsenenalter, wo das Umfeld stabil ist. Dann wird auch eine Förderung und Kompensation einfacher werden.

Die Arbeit mit Erwachsenen ist sehr vielfältig! Es ist damit zu rechnen, das dieser Lern- und Entwicklungsprozess 2-3 Jahre dauern kann.

 

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