Heute werden wir uns einem unbequemen Thema widmen: LRS-Klassen und deren Wirkung bzgl. der verschiedenen Lese- und Rechtschreibprobleme. Hierzu erhalten wir sehr unterschiedliche Einschätzungen von Eltern und Betroffenen. Aber die bildungspolitische Ebene ignoriert oft die entsprechende Kritik.

Eltern und Betroffene haben verschiedene Erfahrungen gemacht, ob und wie eine LRS-Klasse tatsächlich zur Bewältigung von Lernschwierigkeiten beigetragen hat. Hier sind einige Gründe, warum dies so unterschiedlich sein kann.

  • LRS-Klassen sind Sammelpunkte für sehr unterschiedliche Problematiken.

In diesen Klassen gibt es Kinder mit verschiedenartigen Lern- und Verhaltensproblemen, was eine individualisierte Förderung schwierig macht.LRS-Klasse,

  • Eine differenzierte 1:1 Förderung ist bei 12–16 Kindern unrealistisch.

Die Kinder haben unterschiedliche Probleme, und eine umfassende Förderung ist oft unrealistisch.

  • Neben der LRS-Klasse ist zusätzliche Hilfe notwendig.

Manche Eltern verlassen sich zu sehr auf die Schule und vernachlässigen eine individuelle Lerntherapie.

  • Die Unterstützung der Elternhäuser spielt eine große Rolle.

Viele Eltern sind damit überfordert und erhalten zu wenig Aufklärung zum Thema Lese-Rechtschreib-Schwäche.

  • Nur in wenigen Fällen überwinden Menschen ihre LRS bis zum Erwachsenenalter.

Dies zeigt, dass die Kompensation durch LRS-Klassen zwar hilfreich sein kann, aber oft bleiben Schwächen beim Lesen und Schreiben bestehen.

In Ergänzung zu diesen Aspekten möchten wir weitere wichtige Punkte hervorheben.

  • Früherkennung und individuelle Förderung der betroffenen Kinder sind entscheidend.
  • Ein gut koordiniertes Unterstützungsnetzwerk aus Lehrern, Eltern und Therapeuten ist unerlässlich, um gute Fortschritte bei Schülern mit Lese-Rechtschreib-Schwächen zu erreichen.
  • Die Meinungen und Bedürfnisse der betroffenen Kinder sollten einbezogen werden, um ihre Motivation und ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
  • Fortbildungen für Lehrer zur Identifizierung und Unterstützung von Schülern mit Lese-Rechtschreib-Schwächen sind von großer Bedeutung.
  • Eine breitere Sensibilisierung für das Thema Legasthenie und LRS in der Gesellschaft kann dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und die Akzeptanz zu fördern. Die kontinuierliche Forschung zur Verbesserung der Methoden und Ansätze zur Unterstützung der betroffenen Kinder ist von großer gesellschaftlicher Bedeutung.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Aussagen von Eltern, die der Meinung sind, dass eine LRS-Klasse ihrem Kind nichts gebracht hat, nachvollziehbar sind. Lese-Rechtschreib-Schwächen sind sehr komplex und können nicht vollständig in einer LRS-Klasse behoben werden. Die Eltern sind eine wichtige emotionale Stütze für ihre Kinder, und bildungspolitische Maßnahmen sollten nur als vorübergehende Hilfe betrachtet werden. In der Regel benötigen viele Schüler mit Lese-Rechtschreib-Problemen Unterstützung während der gesamten Schulzeit, zum Teil auch bis zur Berufsausbildung bzw. zum Studium. Nur die erworbenen Lese-Rechtschreib-Schwächen können oft vollständig kompensiert werden. Eine Legasthenie als erbliche Anlage wird im Leben der Betroffenen immer eine Rolle spielen. Dabei hängt es von der Schwere der Schwäche ab, ob und wie weit die Schwierigkeiten kompensiert werden können. Es gibt Betroffene, die mit den entsprechenden Förder- und Therapiemaßnahmen nur sehr kleinschrittige Fortschritte gemacht haben. Die Forschung hat noch nicht alle Ursachen für diese Schwächen geklärt und es ist noch unklar, weshalb die Betroffenen nicht im gleichen Maße von den Hilfsmaßnahmen profitieren.

Die Eltern sollten sich bei Unsicherheiten an Fachleute wenden, die sich auf diese Schwierigkeiten spezialisiert haben. Eine Nachhilfe nützt bei Kindern mit LRS wenig, da diese in der Regel keine Hilfe beim Nachholen des Schulstoffes benötigen. Für sie sind eher Maßnahmen im Bereich der Lerntherapie notwendig. Bei Ängsten, Selbstwertproblemen und Verhaltensauffälligkeiten kann eine Psychotherapie helfen, bei Sprachfehlern eine Logopädie bzw. für Konzentration und Motorik ist oft eine Ergotherapie erfolgreich. Die Eltern sollten dabei beachten, ihre Kinder nicht mit verschiedenen Therapien zu überfordern.


Weiterführende Berichte: