
Von Lars Michael Lehmann, Legasthenie-Experte und Fachjournalist
Das Thema Mediennutzung ist für alle Schüler heute von großer Bedeutung. Bei Kindern mit besonderen Lernschwierigkeiten, wie der Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) oder Legasthenie, muss besonders darauf geachtet werden, dass Eltern den Medienkonsum im Blick behalten. Dies liegt an der speziellen neurologischen Beschaffenheit dieser Kinder, weshalb sie durch eine übermäßige Mediennutzung noch mehr belastet sein können.
Warum sind LRS-Kinder besonders gefährdet?
Aus der Forschung ist bekannt, dass Kinder mit LRS neurologisch anders beschaffen sind. Die sprachlichen und gedanklichen Informationen werden anders bzw. manchmal langsamer im Hirn der Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwächen verarbeitet als bei nicht-betroffenen Kindern. Dies liegt am sprachlichen Arbeitsgedächtnis und am Sprachzentrum, was die Konzentrationsfähigkeit besonders beeinträchtigen kann. Ohne Mediennutzung haben diese Kinder bereits Schwierigkeiten. Kommt eine übermäßige Nutzung von Handy und technischen Geräten hinzu, können LRS-Kinder noch mehr Probleme mit der sprachlichen, kognitiven und Konzentrationsfähigkeit bekommen. Möglicherweise mehr als andere Kinder, die keine LRS haben. Dies führt zu einer deutlich größeren Belastung als bei anderen Kindern. Daher sollten Eltern und andere Bezugspersonen die Kinder besser aufklären und begleiten.
Herausforderungen für betroffene Kinder
LRS-Kinder mit erhöhtem Medienkonsum stehen vor sehr großen Herausforderungen, sowohl schulisch als auch persönlich, wenn die Nutzung nicht in vernünftige Bahnen gelenkt wird.
– Schulische Probleme: Lese- und Schreibleistungen können sich trotz Förderung verlangsamt entwickeln oder gravierend ins Stocken geraten. Besonders wenn Kinder schon in sehr jungen Jahren sozialen Medien und Handykonsum ausgesetzt werden.
– Emotionale Belastungen: Ein erhöhter Medienkonsum kann psychische Probleme verstärken, die sich durch Ängste oder Depressionen zeigen können.
– Soziale Probleme: Isolation und Rückzugsverhalten können die Folge sein.
Was können Eltern tun?
Eltern können ihre Kinder in einer ausgewogenen Mediennutzung unterstützen:
1. Analoges Lesen fördern: Neben dem Lesen auf dem Tablet oder Handy ist das analoge Lesen förderlicher für das Lese-Text-Verständnis und die Konzentration.
2. Schreiben üben: Schreiben Sie nicht nur mit dem Kind auf Laptop oder Handy. Fördern Sie auch das analoge Schreiben mit dem Füller und eine gute verbundene Schreibschrift, da dies das Kind auch in seiner Stressregulation, Sprach- und Denkfähigkeit unterstützt.
3. Konzentrationszeiten achten: Achten Sie auf gute Konzentrationszeiten des Kindes, indem Sie die tägliche Nutzungszeit von technischen Endgeräten im Blick haben und steuern.
4. Begleitung bei der Nutzung:Begleiten Sie Ihr Kind bei der Nutzung eines Smartphones oder Tablets und lassen Sie die Kinder nicht unbeaufsichtigt konsumieren.
5. Mediennutzung steuern: Steuern Sie die Nutzung mit Zeitbegrenzung und schützen Sie vor Inhalten, die für Kinder ungeeignet sind.
Fazit
Eine ausgewogene Mediennutzung ist für alle Kinder wichtig, aber besonders für Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche. Durch gezielte Förderung und Begleitung können Eltern dazu beitragen, dass ihre Kinder trotz der Herausforderungen, die mit LRS einhergehen, erfolgreich lernen und sich entwickeln. Es ist wichtig, dass Eltern und Bezugspersonen sich der besonderen Bedürfnisse dieser Kinder bewusst sind und sie entsprechend unterstützen.
Unterstützen Sie Ihr Kind
Es ist an der Zeit, aktiv zu werden und die Mediennutzung unserer Kinder bewusster zu gestalten. Durch Aufklärung, Begleitung und gezielte Förderung können wir dazu beitragen, dass Kinder mit LRS ihre Potenziale voll entfalten können.
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