Soziale Akzeptanz unterstützt die Bewältigung der Lese-Rechtschreib-Schwäche

Soziale Akzeptanz unterstützt die Bewältigung der Lese-Rechtschreib-Schwäche

Soziale Akzeptanz bedeutet zwischenmenschliches Verstehen und Verstanden-Werden mit einer Funktion, die über den Zweck der zwischenmenschlichen Kommunikation hinausgeht. Oft erlebt der legasthene oder lese-rechtschreib-schwache Mensch in seinem sozialen Umfeld (Elternhaus, Schulwesen, öffentliche Gesellschaft) wenig soziale Akzeptanz. Diese umweltintentionelle Determinante bedeutet eine Wechselwirkung mit der Umwelt, die eine Bewältigung der Lese-Rechtschreib-Problematik positiv begünstigen oder stark beeinträchtigen kann.

Studien zeigen, dass die Motivationssysteme unseres Gehirns nur dann anspringen, wenn Menschen soziale Zuwendung oder Wertschätzung erfahren. Deshalb ist es nicht unwahrscheinlich, dass lese-rechtschreib-schwache Kinder seltener seelische Schäden davontragen, wenn sie Wertschätzung durch soziale Zuwendung und Anerkennung erfahren. Zuwendung und soziale Einbindung fördern die seelische Widerstandsfähigkeit, sodass die Kinder keine psychische Krankheit entwickeln müssen, die sich später im Erwachsenenalter zu hartnäckigen seelischen Behinderungen entwickeln können. Deshalb kann die Separation in eine Sonderschule (LRS-Klassen) psychische Probleme bei den Kindern begünstigen. Eine LRS-Klasse kann für die Kinder die Abwertung ihrer Persönlichkeit bedeuten, was sich dann häufig durch Verhaltensprobleme, Versagensängste und Motivationsverlust äußern kann. Eine inklusivere Herangehensweise, bei der man diese Kinder nicht separiert, sondern sie im Klassenverband belässt und individuell fördert, begünstigt eine seelisch stabilere Entwicklung als bei Kindern, die eine soziale Ausgrenzung durch die LRS-Klasse erfahren.

Aus den von uns durchgeführten Befragungen von Kindern und Erwachsenen wird deutlich, dass die vorhandenen psychischen Probleme wahrscheinlich weniger mit den Lernschwierigkeiten zu tun haben. Wir nehmen an, dass die beobachteten psycho-emotionalen Probleme bei Legasthenikern oder LRS-Betroffenen maßgeblich auf familiäre Hintergründe in der Eltern-Kind-Bindung bzw. der Beschulung in einer LRS-Klasse als sozialen Umweltfaktor hinweisen.

Wenn diese Kinder in der Familie wenig emotionale Zuwendung, Wertschätzung und Verständnis erfahren, kann das soziale Ausgrenzung und Probleme im Selbstbild bewirken. In diesem Fall werden Verhaltensauffälligkeiten, Isolation und Aggression begünstigt. Vermutlich entsteht daraus der Teufelskreis der Lernstörungen, der bei den Kindern langfristig seelische Behinderungen und Suchterkrankungen auslösen kann.

Deshalb ist es wichtig, dass die Kinder im Elternhaus durch Wertschätzung eine beständige Eltern-Kind-Bindung erfahren. Diese Selbstbindungserfahrung ist für die ersten zwei bis drei Lebensjahre wichtig. Solche Erfahrungen werden diese Kinder resilienter durch den Schulalltag begleiten. Diese positiven Erfahrungen machen die Kleinkinder weniger stark anfällig für psychische Erkrankungen. Das kann wiederum Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwächen stärken.

Erfahren die Kinder trotz schulischer Lernprobleme Liebe und Annahme und keine Separation in eine LRS-Klasse als ausgrenzende Erfahrung, besteht die Chance, dass sich diese Kinder gesund entwickeln können. Dazu ist das Elternhaus als Institution für die Förderung einer stabil entwickelten Persönlichkeit nicht zu unterschätzen. Diese Grundlage kann die Kinder widerstandsfähiger machen, besonders vor Ausgrenzungserfahrungen und Ablehnungen durch die Umwelt. Deshalb entwickeln sich wahrscheinlich die Betroffenen je nach Umwelterfahrungen recht unterschiedlich. Es kann ein weiterer Hinweis dafür sein, dass sich Lese-Rechtschreib-Schwächen nicht automatisch zu einer chronischen seelischen Krankheit oder gar Behinderung entwickeln müssen. Haben die Betroffenen gute familiäre Bedingungen, werden sie seltener Versagensängste, Überforderung oder Motivationsprobleme infolge ihrer Lernschwächen entwickeln.

Sie werden trotz ungünstiger Lernbedingungen wahrscheinlich besser durch die Schulzeit kommen, als wenn sie im Elternhaus und Schulwesen starke Defizite in ihrer sozialen Akzeptanz erleben. Sind Kinder in der Familie akzeptiert und angenommen, können sie Konflikte in der Schule besser bewältigen, als wenn sie ein instabiles Elternhaus erleben.

Zusammenfassung

Zur sozialen Akzeptanz gibt es Hinweise in unserem Forschungsfeld, dass eine frühe und gute Eltern-Kind-Bindung einen wichtigen Schutzfaktor vor psycho-sozialen Problemen darstellt. Vermutlich sind diese Indikatoren ein wichtiger Hinweis darauf, dass Betroffene trotz ihrer Lese-Rechtschreib-Schwäche keinen seelischen Schaden nehmen müssen. Die Betroffenen, die in problembelasteten Familien aufwachsen, in eine LRS-Klasse gingen, wenig Annahme und Zuwendung im Kindesalter erfahren, werden häufiger psycho-soziale Auffälligkeiten und Lernschwächen entwickeln, die sie bis in das Erwachsenenalter begleiten können. Darum haben viele Betroffene im Erwachsenenalter seelische Beeinträchtigungen.

Die genaueren Zusammenhänge müssen noch erforscht werden. In der Praxis erleben wir es nicht selten, dass die sozialen Umfelder der Betroffenen einen wichtigen Hinweis liefern, wie mehr oder weniger gut die Lernprobleme bewältigt werden können. Das ist wiederum ein Hinweis darauf, dass eine generalisierte Lese-Rechtschreib-Störung als Behinderung oder Krankheit so wahrscheinlich nicht existiert, sondern ein theoretisch konstruiertes Störbild sein muss.

Schlussbemerkung: Diese Hinweise verdeutlichen, dass die Förderung der Kinder ein individuelles Fallverstehen voraussetzt. Ohne diesem wird keine nachhaltige Bewältigung oder gar Überwindung der Lese-Rechtschreib-Probleme möglich sein. Eine Förderung muss auf die gesamte persönliche Entwicklung abzielen, bevor an der Fehlersymptomatik im Lesen und Schreiben lerntherapeutisch gearbeitet werden kann. Von dieser Herangehensweise sind wir im deutschsprachigem Raum weit entfernt.

Trotz Legasthenie eine Eins in Deutsch – durch Förderung ohne LRS-Klasse

Trotz Legasthenie eine Eins in Deutsch – durch Förderung ohne LRS-Klasse

Gestern haben wir von einem Schüler der 4. Klasse, den wir schon seit der 2. Klasse in der Einzelförderung betreuen, eine schöne Rückmeldung bekommen. Denn er schrieb als Klassenbester in einer Deutschvergleichsarbeit eine Eins. Darüber haben sich alle Beteiligten sehr gefreut.

Dieser Schüler sollte damals in eine LRS-Klasse in Dresden gehen, was die Eltern ablehnten. Beide Elternteile sind von einer Legasthenie betroffen, diese Probleme kommen also in seinem Fall gehäufter in der Familie vor. Deshalb spricht man wissenschaftlich korrekt von einer Legasthenie.

Die erste Zeit war für den Schüler nicht einfach, weil er deutliche Probleme beim Lesen und Schreiben hatte. Seine ersten Lernschritte im Schriftspracherwerb waren nicht einfach. Aber er hatte ein stabiles Elternhaus und eine verständnisvolle Klassenlehrerin, was sich günstig auf seine gesamte schulische Entwicklung auswirkte.

Ähnliche Entwicklungen sehen wir in unserer Arbeit mit den Betroffenen in der Einzelförderung häufiger. Unser Anspruch für eine nachhaltige Förderung ist es, dass dabei die gesamte persönliche Entwicklung der Kinder gefördert wird. Das ist von einer gewöhnlichen Beschulung in einer LRS-Klasse oder LRS-Gruppenförderung erfahrungsgemäß seltener zu erwarten. Schüler mit dieser speziellen Lese-Rechtschreib-Schwäche (Legasthenie) benötigen eine Eins-zu-Eins-Förderung, da die Schwierigkeiten der Kinder, die es zu bewältigen gibt, unterschiedlich sind. In einer Einzelförderung besteht die Chance, die Probleme ohne Separation in eine LRS-Klasse seelisch stabil zu bewältigen. Dadurch fallen die negativen Exklusionserfahrungen weg, die sich in der psycho-emotionalen Entwicklung dieser Kinder häufig nachteilig auswirken. Sieht man sich die langfristigen schulbiografischen Entwicklungen der Betroffenen im Erwachsenenalter an, gibt es deutliche Indikatoren dafür, dass sich eine Sonderschule in diesem Fall negativ auswirken kann.

Aus wissenschaftlicher Sicht kann eine LRS-Klasse als frühe Exklusionserfahrung in der Kindheit seelischen Stress bedeuten und als Abwertung der Persönlichkeit der Kinder gesehen werden. Daraus können sich langfristig psycho-soziale Verhaltensprobleme entwickeln. Vermeidet man diese frühe Stigmatisierungserfahrung bei Kindern mit Schwächen beim Lesen und Schreiben, besteht die Chance, dass diese Kinder psychisch stabil bleiben oder wieder werden. So kann einer späteren seelischen Behinderung präventiv vorgebeugt werden. Das ist das Ziel einer individuellen Einzelförderung.


Weiterführendes Berichte:

Eltern-Kind-Bindung und emotionale Entwicklung sind wichtige Faktoren zur Bewältigung einer Lese-Rechtschreib-Schwäche

Eltern-Kind-Bindung und emotionale Entwicklung sind wichtige Faktoren zur Bewältigung einer Lese-Rechtschreib-Schwäche

Eine gesunde Eltern-Kind-Beziehung fördert allgemein eine gute Bindungsfähigkeit und psycho-emotionale Entwicklung bei Kindern. Besonders bei Kindern mit Lernschwächen wie Legasthenie oder LRS ist sie ein wichtiger Schutzfaktor für eine stabile Entwicklung in der Schulzeit, die sich bis in das Erwachsenenalter auswirkt.

In der frühen Kindheit werden wichtige Grundlagen gelegt, damit sich eine resiliente Persönlichkeit entwickeln kann. Psychologie und Neurowissenschaft haben dafür wichtige Indikatoren erforscht, die nach unseren Beobachtungen auch für die Entwicklung bei Lese-Rechtschreib-Schwächen und Rechenschwächen eine Rolle spielen können. Außerdem gibt es individuelle Unterschiede, neuronale Grundlagen und protektive Faktoren für die Entwicklung emotionaler Fertigkeiten.

In der heutigen Forschung gewinnt der Zusammenhang von Stresserfahrungen in der frühen Kindheit und der Entwicklung emotionaler Fähigkeiten, die wichtig für allgemeine soziale Fähigkeiten sind, immer mehr an Bedeutung. Die Mehrzahl solcher sozialen Fertigkeiten entwickelt sich im Laufe der Kindheit und Jugend überwiegend aus zwischenmenschlichen Beziehungen und ist daher besonders anfällig für den Einfluss früher Stresserfahrungen. Zu diesen Stressoren gehören neben körperlicher oder sexueller Gewalt auch das Erleben von emotionaler Vernachlässigung oder emotionaler Gewalt durch primäre Bezugspersonen. Wiederkehrende Erfahrungen dieser Art übersteigen häufig die Bewältigungskompentenzen eines Kindes und führen somit zu einem andauernden Stresserleben, dass sich bis ins Erwachsenenalter hinein ungünstig auf die gesundheitliche Entwicklung auswirken kann.

Diese frühen Erfahrungen können sich so ungünstig auswirken, dass Schüler während ihrer kindlichen Entwicklung seelische Schäden davontragen können. Betroffene Schüler erleben von ihren Eltern beispielsweise geringe Annahme und Wertschätzung, weil sie sie mit leistungsstärkeren Kindern in der Schule vergleichen. Kinder erleben diese Reaktionen der Eltern als Abwertung und können dadurch Verhaltensstörungen entwickeln. Diese Stresserfahrungen können bis in das Erwachsenenalter hinein zu depressiven Störungen führen und sich auf die emotionale Entwicklung nachhaltig ungünstig auswirken.

Versuchen wir an einem Beispiel zu zeigen, was wir in der praktischen Arbeit mit Kindern mit Legasthenie oder LRS beobachten.

In der ersten Schulklasse hat ein Kind gravierende Schwierigkeiten beim Erlernen der Schriftsprache, dies wird aber nicht früh genug erkannt. Das Kind wird in der Klasse dafür gehänselt, dass es sehr stockend liest und sich mit den ersten Schreibversuchen schwertut. Die Eltern fühlen sich damit überfordert und es kommt zu Konflikten in der Eltern-Kind-Beziehung, weil das Kind scheinbar faul oder nicht intelligent genug ist. Unbewusst werden dem Kind Vorhaltungen gemacht, was das Kind in seiner persönlichen Entwicklung als Person abwertet. Das löst im Kind Trotzreaktionen und häufigen Lernunwillen aus, passiert das öfters, lösen diese Umweltsituationen Stress aus. Die Situation verschärft sich, wenn das Kind keine frühe Hilfe erhält. Die Probleme werden dann erst im 1. Halbjahr der 2. Klasse erkannt. Es kommt zu einem zweitägigen LRS-Feststellungsverfahren. Endet dieses mit einem positiven Befund („LRS“), wird dem Kind in Sachsen und Thüringen eine Sonderschule in Form einer LRS-Klasse empfohlen. Das Kind soll aus dem gewohnten Lernumfeld herausgenommen werden, weil die bisherige Schule mit dem LRS-Kind überfordert ist. Kinder können sehr sensibel sein und erleben eine überforderte Umwelt als zusätzlichen Stressor. Dem Kind wird signalisiert, das mit ihm etwas nicht stimmen muss und es erlebt dadurch möglicherweise eine Abwertung seines Selbst. Solche oder ähnliche Erfahrungen können für das Kind emotionalen Stress bedeuten, der hier durch institutionelle und elterliche emotionale Gewalt ausgelöst wird. Die Reaktionen der Kinder können individuell sein, weil Kinder mit Lese-Rechtschreib-Problemen solche Erfahrungen unterschiedlich bewältigen. Im hier dargestellten Fall besteht ein erhöhtes Risiko, dass das Kind durch diese Erfahrungen seelische Schäden davonträgt.

Die Ursachen der Folgeschädigungen sind darum nicht in der Lese-Rechtschreib-Schwäche und beim Kind selbst zu suchen. Sondern die Reaktionen der Umwelt (Eltern-Kind-Beziehung und schulisches Umfeld) können sich ungünstig auf Kinder mit Legasthenie auswirken, insbesondere wenn die Lernprobleme in der Familie gehäufter vorkamen und von den Eltern nicht bewältigt wurden. Schlechte Umweltbedingungen begünstigen zusätzlich den Erwerb von Lese-Rechtschreib-Schwächen.

Das Wissen aus der Neurowissenschaft und Psychologie ist auch in unserem Fachbereich für die Prävention von seelischen Störbildern wichtig. Die Annahme der Klinischen Psychologie, dass die Lese-Rechtschreib-Störung automatisch ein seelisches Störbild darstellt, ist in der Fachwelt umstritten. Was wäre denn, wenn die Umweltbedingungen in der Eltern-Kind-Beziehung und Schule eine gesunde emotionale Entwicklung des Kindes fördern? Leider gibt es zurzeit keine Untersuchungen auf diesem Gebiet im Bereich der Legasthenieforschung. Denn es dominiert das medizinische Störbild einer irreversiblen, nicht zu bewältigenden seelischen Störung.

Fazit: Frühe Stresserfahrungen in der Kindheit, eine ungünstige Eltern-Kind-Beziehung sowie das schulische Umfeld können die emotionale Entwicklung beeinträchtigen, weil Kinder mit diesen frühen Stressoren überfordert sein können. Sie begünstigen bis in das Jugend- und Erwachsenenalter depressive Erkrankungen und mögliche seelische Schädigungen. Diese können sich bei Schulkindern mit Aggression, Wutausbrüchen sowie anderen Verhaltensstörungen als Gegenreaktion äußern. Es gibt keinen Automatismus für eine medizinische Lese-Rechtschreib-Störung, auch wenn die Legasthenie gehäufter in Familien auftritt – die Wechselwirkung mit den Umweltfaktoren darf nicht übersehen werden. Diese Faktoren müssen demnach ein Verstärker sein, der seelische Erkrankungen und den Erwerb von LRS begünstigt. Darum sind die frühe Bewältigung und die Vermeidung der Stressoren (elterliche und institutionelle seelische Gewalt) eine wichtige präventive Ressource, die sich durch Wertschätzung, Annahme, elterliche Liebe sowie verständnisvolle und fördernde Hilfe in der Schule äußern sollte. Eine gute Bindung zu Eltern und Lehrpersonal kann Kinder zusätzlich vor möglichen Verhaltensproblemen schützen oder diese zumindest abmildern. Sie sind wichtige Schutzfaktoren für eine langfristige Bewältigung der Legasthenie oder LRS.

Eltern-Ratgeber: Warum haben Kinder mit Legasthenie, Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein?

Ein Ratgeber von Lars Michael Lehmann

In der praktischen Arbeit wird häufiger beobachtet, dass Schüler mit einer Legasthenie mit dem Selbstbewusstsein Mühe haben. Dies kann verschiedene Ursachen haben, warum legasthene Kinder manchmal Minderwertigkeitskomplexe entwickeln können. In diesem Rategeber erklären wir mögliche Ursachen und wie Eltern ein gesundes Selbstbewusstsein bei ihren Kindern Fördern können.

Zum einen kann es daran liegen das erlebte Misserfolge in der Schule, bei Kindern das Selbstbewusstsein schwächen können. Besonders wenn dem Kind signalisiert wird, dass es sich scheinbar, zu dumm beim Schriftspracherwerb in der Schule anstellt. Wird dies dem Kind vermittelt besteht die Gefahr, dass es sich zurückzieht oder mit seinem Verhalten auffällig wird. In der Psychologie spricht man dann von der Entwicklung von Verhaltensstörungen. Das sehr umstrittene ADHS-Syndrom, gehört häufig auch zu diesen Diagnosen der Fachleute, die meistens oder nur sehr selten wirkliche Erkrankungen sind – sondern sie sind die Gegenreaktionen von Kindern, die sich von ihrer Umwelt nicht verstanden fühlen. Daraus ergibt sich die Gefahr, wo Schüler mit Lernproblemen im lesen und schreiben komplexe Verhaltensprobleme entwickeln, die präventiv vermieden werden können. Aus dieser Erkenntnis heraus, sind nämlich Kinder nicht automatisch psychisch Gestört o. Ä. – Sondern ihre Umweltbedingungen machen sie, zu auffälligen Kindern. Darum ist es sehr wichtig, die Ursachen der vorhandenen Lernprobleme richtig zu erkennen, um das die Schüler mit Lernschwierigkeiten, beizeiten, die richtige Hilfe erhalten.

Deswegen ist es für die Kinder in der Grundschule sehr wichtig, gute Lernerfahrungen zu sammeln. Das Stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern wird sie, für ihr ganzes Leben positiv prägen. Geht in dieser Phase, etwas Grundlegendes schief, können legasthene Kinder Probleme mit ihrer Persönlichkeit entwickelt, die sich in Verhaltensproblemen: innerer Unruhe, Wut und Lernunwillen bis zu einem geringen Selbstvertrauen, depressiven Verstimmungen, äußern können. Darum ist die Separation in LRS-Klassen von staatlicher Seite strittig, weil Kinder mit diesen Schwächen signalisiert bekommen, dass sie mit ihrer Lese-Recht-Schreibschwäche einen Sonderstatus erhalten. Er wird ihnen manchmal helfen die Grundschule zu überstehen, dennoch werden sie in ihrer Persönlichkeit geprägt werden, indem sie signalisiert bekommen, sie gehören zu den Schwachen „LRS-Schülern“, die nicht zu den „normalen“ Kindern gehören. Scheinbar sind in diesen Sonderklassen auch häufiger verhaltensauffällige Kinder. So wird es uns von Eltern und Fachleuten berichtet, wo nicht selten, ein raues Lernklima und Verhaltensprobleme in den LRS-Klassen in Dresden und Umland vorzufinden sind. Sicherlich  mag es unterschiedliche Erfahrungen geben. Aus ethischer Perspektive, bedeutet eine Separation in einer Sonderklasse, keine Inklusion sondern Diskriminierung durch Exklusion, was Kinder langfristig negativ prägen wird. Denn, eine LRS-Klasse, schneidet diese Kinder von ihrem gewohnten sozialen Umwelt, dem Klassenverband, den geschlossenen Freundschaften ab. Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass diese frühen Erfahrungen der Kinder, negativ auswirken können.

Unser Rat für Eltern:

  • Signalisieren Sie dem Kind niemals, das es weniger Wert
  • Vergleiche mit älteren Geschwistern sollten, vermieden werden (Kinder entwickeln sich unterschiedlich!)
  • Zeigen Sie Verständnis, wenn es länger als andere Kinder zum Lesen und Schreiben benötigt, als vergleichsweise, welche in ihrer Altersklasse (sollten diese Probleme länger anhalten, suchen Sie dafür einen Spezialisten auf, um die Schwierigkeiten abzuklären!)
  • Neben den Lernen und Üben braucht das Kind ein Hobby, was dem Kind Freude macht – es fördert nämlich, die Motivation und eine gesunde Entwicklung des Selbstwertgefühls
  • Signalisieren Sie dem Kind, das es nicht alleine ist, mit seinen Lernschwierigkeiten
  • Möchte die Schule ein LRS-Festellungsverfahren einleiten, holen Sie sich im Zweifelsfall eine unabhängige Zweitmeinung ein

Sollte es zu einer Empfehlung einer LRS-Klasse kommen, sollten Sie sich die Lernbedinungen, das soziales Klima und die Qualifizierungen der LRS-Lehrer ansehen