praeventive strategien

Seit langem diskutiert die Fachwelt, ob es erworbene Lese-Rechtschreib-Schwächen gibt. Sicher ist, dass ungünstige Lebensbedingungen im Kindesalter Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Schreibens begünstigen können. In unserer technisierten Lebens- und Arbeitsumwelt wird immer wieder diskutiert, ob Lese-Rechtschreib-Probleme bei Kindern durch ungünstige Umweltfaktoren begünstigt werden können.

Aktuelle Studien und Erkenntnisse

Eine neuere Studie in der JAMA Pediatrics gibt zu denken: Mangelnde Förderung der Sprachentwicklung im frühen Kindesalter und unzureichende Bildungsangebote können das Risiko für Lernprobleme, einschließlich LRS, erhöhen. Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in JAMA Pediatrics, untersucht den Zusammenhang zwischen der Nutzung von Technologie durch Eltern in Gegenwart ihrer Kinder (PTU) und verschiedenen Aspekten der kindlichen Entwicklung. Die Studie zeigt, dass PTU signifikant mit schlechterer Kognition, geringerer Bindung und höheren Werten für internalisierende und externalisierende Probleme bei Kindern verbunden ist. Diese Faktoren können die Lernfähigkeit beeinträchtigen und das Risiko für Lese-Rechtschreib-Schwäche erhöhen.

Wie in einem Bericht der FAZ mit dem Titel „Wie die Smartphone-Nutzung von Eltern den Kindern schadet“ beschrieben, kann die ständige Nutzung von Smartphones durch Eltern negative Auswirkungen auf die Entwicklung ihrer Kinder haben. Marcelo Toledo-Vargas von der sozialwissenschaftlichen Fakultät der australischen Universität Wollongong hat mit seinen Kollegen 21 Studien analysiert, die bisher zu dem Thema erschienen sind. Die Metaanalyse ist nun im Magazin JAMA Pediatrics erschienen und umfasst insgesamt 14.900 Teilnehmer aus zehn Ländern. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder, deren Eltern oft zu Smartphones greifen, schlechtere Leistungen in der Kognition aufweisen. Auch Emotionen und die Bindung leiden, wenn Eltern häufig ihr Smartphone nutzen.

Kognitive Faktoren, wie ein schwach ausgeprägtes Arbeitsgedächtnis und Schwierigkeiten in den Bereichen Aufmerksamkeit und Konzentration, können das Erlernen von Lese- und Rechtschreibfähigkeiten erschweren. Psychosoziale Faktoren, wie ein geringes Selbstwertgefühl und emotionale Probleme, können ebenfalls eine Rolle spielen. Aus der langjährigen Erfahrung unseres Instituts wissen wir, dass Kinder heutzutage komplexeren Umweltfaktoren ausgesetzt sind. Die Mediennutzung der Eltern spielt in der frühen Kindheit eine wichtige Rolle in der sprachlichen Entwicklung der Kinder und kann Lernschwierigkeiten begünstigen, wenn der Umgang der Eltern mit Handys nicht gesteuert wird.

Präventive Maßnahmen gegen LRS

Frühe Förderung der Sprachentwicklung

  • Regelmäßiges Vorlesen und Erzählen von Geschichten: Entscheidend für die Förderung der Sprachentwicklung und des Textverständnisses.
  • Sprachspiele: Reime, Rätsel und Wortspiele erweitern den Wortschatz und stärken das Sprachgefühl.

Förderung der phonologischen Bewusstheit

  • Übungen zur Lauterkennung: Bilden von Reimen oder Klatschen von Silben.
  • Buchstabenspiele: Aktivitäten, die das Erkennen und Benennen von Buchstaben fördern.

Unterstützung der kognitiven Entwicklung

  • Konzentrationsübungen: Puzzles, Memory-Spiele oder Malen nach Zahlen.
  • Arbeitsgedächtnis-Training: Wiederholen von Zahlenfolgen oder Merken von Einkaufslisten.

Schaffung einer lernförderlichen Umgebung

  • Strukturierter Tagesablauf: Feste Zeiten für Hausaufgaben und Lernaktivitäten.
  • Arbeitsplatzgestaltung: Ruhiger, gut beleuchteter Arbeitsplatz ohne Ablenkungen.
  • Mediennutzung: Begrenzung der Bildschirmzeit auf ein gesundes Maß mit altersgerechten Inhalten.

Nutzung von Technologie und Medien

  • Lern-Apps und -Programme: Qualitativ hochwertige Tools, die das Lesen und Schreiben fördern.

Zusammenarbeit mit Schulen und Fachkräften

  • Regelmäßige Gespräche: Mit Lehrern und Erziehern zur frühzeitigen Erkennung von Lernschwierigkeiten.
  • Förderprogramme: Teilnahme an schulischen oder außerschulischen Lerntherapien.
  • Fachberatung: Bei Bedarf Beratung durch Schulpsychologen, Logopäden oder andere Fachkräfte.

Emotionale Unterstützung

  • Unterstützendes Umfeld: Fehler als Teil des Lernprozesses sehen.
  • Stärkenorientierung: Kinder in ihren Stärken bestärken, um Herausforderungen zu meistern.

Regelmäßige Überprüfung und Anpassung

  • Dokumentation des Lernfortschritts: Maßnahmen entsprechend anpassen.
  • Offenheit für neue Methoden: Strategien anpassen, wenn sie nicht den gewünschten Erfolg bringen.

Was Eltern tun können, um LRS bei Kindern präventiv zu verringern

Wie sollten Eltern reagieren? Toledo-Vargas betont, dass es ihm nicht darum gehe, Eltern ein schlechtes Gewissen zu machen. Er wolle das Bewusstsein dafür schärfen, wie die alltägliche Gerätenutzung Momente der Verbundenheit beeinträchtigen kann. „In vielen Fällen sind sich Eltern nicht bewusst, wie oft oder wie lange sie Geräte in der Nähe ihrer Kinder benutzen, sei es, weil sie im Homeoffice arbeiten, Anrufe entgegennehmen oder einfach nur durch die sozialen Medien scrollen“, sagt er.

Einfache und praktische Strategien können einen großen Unterschied ausmachen. „Eltern könnten zum Beispiel gerätefreie Momente während des Tages einrichten, etwa während der Mahlzeiten, während der Spielzeiten oder beim Ins-Bett-Bringen“, sagt Toledo-Vargas. Die Benachrichtigungen in dieser Zeit auszuschalten und das Gerät außerhalb der Reichweite abzulegen, könnte helfen, präsent und aufmerksam bei den Kindern zu sein. Das könnte nicht nur der Entwicklung der Kinder zugutekommen, sondern ihnen auch helfen, später den eigenen Umgang mit dem Smartphone zu kontrollieren.

Durch die Umsetzung dieser präventiven Maßnahmen können Eltern und Betreuer dazu beitragen, das Risiko einer Lese-Rechtschreib-Schwäche zu verringern und Kindern einen erfolgreichen Start in ihre schulische Laufbahn zu ermöglichen. Die Erkenntnisse aus der Studie unterstreichen die Bedeutung einer bewussten und begrenzten Nutzung von Technologie durch Eltern, um die kognitive und psychosoziale Entwicklung ihrer Kinder zu fördern.

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Quellen