erfolg mit legasthenie

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Bisher gibt es wenige Studien über Legastheniker in Führungspositionen. Die Professorin Julie Logan von der Cass Business School in London untersucht seit einigen Jahren, warum Legastheniker die besseren Führungskräfte sind.

Logan hat folgende Merkmale in einer Studie ausfindig gemacht: doppelt so viele Legastheniker sind Unternehmer oder Führungskräfte, als Nicht-Legastheniker. Legastheniker fühlen sich als Rädchen in einer Firmenstruktur oftmals sehr unwohl. Als Unternehmer und Chef können sie dagegen Dinge auf ihre Art und Weise tun. Das scheint ein wichtiger Grund zu sein. Zudem gibt es nicht selten Vorbilder in der Familiengeschichte oder im Umfeld, die schon Unternehmer waren. Einige versuchen dann, diesen später nachzueifern.

Da die meisten trotz hoher Intelligenz im Bildungswesen scheitern, wo man sie oft genug hängen ließ, werden daher nicht wenige von ihren Misserfolgen zu besseren Leistungen angestachelt, um beweisen zu können, dass sie doch nicht so doof sind, wie man ihnen in der Schule weismachen wollte. Ein weiterer Grund, um die Schwächen im Lesen und Schreiben zu kompensieren.

Öfters werden sie zu überzeugenden Rednern, und lernen, andere für sich zu gewinnen. Besonders der, der eine Firma führt, benötigt ja genau diese ausgeprägten kommunikativen Fähigkeiten, um Geschäftsideen erfolgreich beispielweise an Investoren verkaufen zu können – oder um Mitarbeiter zu motivieren. Von Legasthenikern, die Führungskräfte sind, hört man häufiger, dass sie gut mit Menschen umgehen können. Sie verfügen meistens über eine sehr gute Menschenkenntnis, weil sie lernen mussten, in der Schule überleben zu können. Dies schulte auch ihr Vertrauen, was ihnen nicht nur in der Mitarbeiterführung nützlich ist. Sie sind auch ehrlich mit sich selbst.

Im Laufe der Zeit haben sie gelernt, ihre Schwächen einzuschätzen und zu kompensieren, daher werden sie sich um die passenden Mitarbeiter kümmern, die einander gut ergänzen. Weil sie diese guten sozialen Fähigkeiten haben, werden sie auch eine passende Unternehmensstruktur aufbauen können, wo jeder seinen entsprechenden Platz im Unternehmen findet. Andere Manager haben oft den Nachteil, jeden Mitarbeiter als möglichen Konkurrenten zu fürchten. Legastheniker verlassen sich da auf ihre Erfahrung und Intuition, die sie ein Leben lang geschult haben, daher haben sie auch als Unternehmer oder Führungskräfte nicht selten deutlich mehr Erfolg als Nicht-Betroffene, die in Verantwortung sind.

Legastheniker in Führungsverantwortung haben nicht selten ein gutes Gespür, wie sie ein Unternehmen innovativ und strategisch ausrichten, weil es ihnen gelungen ist, sich auf die Kernkompetenzen konzentrieren zu können.

Genau diese Fähigkeiten beobachten wir bei anderen betroffenen Führungskräften in der praktischen Arbeit.