beratungsgespräch zur lernschwierigkeiten-diagnose

Diagnose

Zuerst ist es wichtig, genau herauszufinden, welche Schwierigkeiten oder Stärken jemand beim Lesen, Schreiben und Rechnen hat. Dafür suchen wir nach den Gründen für die Lernprobleme. Hierfür benötigen wir eine ausführliche Diagnose, um den möglichen Ursachen der vermuteten Schwäche auf den Grund zu gehen.

Wir betrachten die gesamte Entwicklung einer Person und bewerten die Probleme aus Bildungs- und Sozialsicht. Wir beschränken uns nicht nur auf den Blickwinkel der klinischen Psychologie, die diese Phänomene als krankhafte Störungen einstuft. Denn wir teilen nicht die Sichtweise das Betroffene als „Lese-Rechtschreibgestört“ oder „Rechengestört“ klassifiziert, werden, wie es die WHO-Definition vorgibt. Aus unserer Sicht ist das diskriminierend und ethisch fragwürdig. Denn eine rechtzeitige Feststellung und Förderung ist die beste Vorbeugung, um seelische Folgeerkrankungen zu verhindern.

Bei der Diagnose und Untersuchung der Ursachen von Lernproblemen beim Lesen, Schreiben und Rechnen nutzen wir Methoden aus Pädagogik, Linguistik, Soziologie und Sozialpsychologie, basierend auf internationalen Standards.

Dabei überprüfen wir unter anderem folgende Punkte:

LRS-Test:

  • Leitfadeninterview zur Problemerfassung*
  • Anamnesefragebogen*
  • Lernverhalten und soziale Fähigkeiten
  • Aufmerksamkeitsstabilität messen
  • Verbales Lernen und Gedächtnisvermögen
  • Sehen und Hören/phonologisches Bewusstsein
  • Rechtschreibfähigkeiten
  • Eventuell sprachfreie Intelligenz (CFT1/CFT-20-R)

Dyskalkulie-Test:

  • Leitfadeninterview zur Problemerfassung*
  • Anamnesefragebogen*
  • Verbales Lernen und Gedächtnisvermögen
  • Sehen und Hören/phonologisches Bewusstsein im Zahlenbereich
  • Räumlich-visuelle Wahrnehmung
  • Rechenfähigkeiten
  • Rechenverständnis und Gleichungsverständnis
  • Eventuell sprachfreie Intelligenz (CFT1/CFT-20-R)

*Das Leitfadeninterview zur Problemerfassung und der Anamnesefragebogen wurden in unserer Forschung entwickelt.

Alle Tests werden gemäß Alters- und Klassennormen den vermuteten Lernproblemen zugeordnet.

Das Legasthenie Coaching – Institut für Bildungs- und Forschung behandelt alle gesammelten Daten vertraulich. Diese fließen in unsere empirische Forschungsarbeit ein, werden aber zuvor anonymisiert. Informationen werden nur nach schriftlicher Freigabe zur Schweigepflichtentbindung bei Gesprächen mit anderen Fachleuten, Schulen und Behörden geteilt.

Eine Testung und Förderdiagnose dauert normalerweise etwa 3 Stunden und findet nach Terminvereinbarung in unseren Räumlichkeiten am Dienstag und Donnerstag statt.

Ablauf der Diagnose: Die umfassende Förderdiagnose der Lese-, Rechtschreib- oder Rechenprobleme beinhaltet die Testdurchführung, Auswertung, schriftliche Zusammenfassung der Testergebnisse sowie der schulischen Entwicklung. Die Genauigkeit der Tests (Gültigkeit) können wir garantieren.

Rechtliche Regelungen und Kosten für die Diagnose:

Normalerweise übernehmen Krankenkassen keine Testungen, ebenso übernehmen Jugendämter oder Sozialämter nur selten die Kosten für Diagnostik und Förderung. Unsere Erfahrung zeigt, dass dies nur in wenigen Einzelfällen der Fall ist. Wenn bei Kindern und Jugendlichen gemäß § 35a VIII eine seelische Beeinträchtigung vom Amtsarzt bestätigt wurde, kann Eingliederungshilfe beim örtlichen Jugendamt beantragt werden. Alternativ kann über das Bildungspaket „Bildung und Teilhabe“ eine finanzielle Unterstützung möglich sein, sofern die Schule einen Förderbedarf befürwortet. Unser Institut kann als externer Leistungserbringer ausgewählt werden. Wenn keine seelischen Probleme vorliegen, was normalerweise der Fall ist, müssen die Diagnose und anschließende Einzelförderung privat bezahlt werden. Ob die Kosten von der Steuer absetzbar sind, muss mit einem Steuerberater besprochen werden. Familien mit geringem Einkommen können bei uns einen Rabatt beantragen, wenn sie nachweisen, dass sie ALG II oder andere öffentliche Gelder erhalten.