Wie kann man eine Legasthenie erkennen?
Diese Symptome können beim Erkennen einer Legasthenie (Dyslexie) eine Hilfe sein.
MÖGLICHE SYMPTOME IM KLEINKIND- UND VORSCHULALTER
- Mehrfache Probleme mit Legasthenie (Dyslexia) in der Familiengeschichte, manchmal auch in Kombination mit Dyskalkulie (spezielle Rechenschwäche)
- Das Erlernen des klaren Sprechens erfolgt manchmal später als erwartet, es werden Phrasen (Ausdrücke, Redeweisen) vermischt bzw. verwechselt (z. B. »Stück mal ein Rück« statt »Rück mal ein Stück« usw.)
- Kind denkt schneller, als es handeln kann,
- Verwendung ähnlich klingender Wörter oder Bildung von Ersatzwörtern
- Lispelnde und verwaschene Aussprache
- Kind gelingt es nicht immer, die Bezeichnung für bekannte Objekte zu behalten (z. B. Farben, Gegenstände usw.)
- Richtungsweisende Wörter (vorn/hinten usw.) werden durcheinandergebracht,
- Häufiges Stolpern, Anstoßen und Fallen über kleine Gegenstände
- Gute bis sehr gute Kreativität (Kind kann gut zeichnen, hat einen Sinn für Farben und Formen)
- Gute und schlechte Tage ohne ersichtlichen Grund,
- Gute Auffassungsgabe für konstruktives und technisches Spielzeug wie Puzzle-Spiel, Lego-Bausteine, souveräner Umgang mit Fernseher, Video und Computer-Tastatur
- Kein Interesse, eigenständig Buchstaben oder Wörter zu erlernen, Kind genießt es, wenn ihm vorgelesen wird
- Probleme beim Erlernen von Kinderliedern oder Probleme, sich diese einzuprägen
- Probleme mit Reimwörtern, beispielsweise Haus, Maus, Laus,
- Probleme beim Herausfinden eines nicht passenden Wortes: Haus, Maus, Katze, Laus
- Kind krabbelte nicht oder nur wenig ausgiebig – war ein sogenannter Bodenschlürfer
- Probleme mit Abläufen und Aneinanderreihungen (z. B. farbige Perlen aneinanderreihen)
- Kind scheint ungewöhnlich intelligent zu sein
- Größere Schwierigkeiten beim lesen und schreiben lernen
- Ständiges oder fortlaufendes Vertauschen von Buchstaben (mündlich oder schriftlich) über das 8. Lebensjahr hinaus
- Schwierigkeiten beim Behalten des Alphabets, beim Multiplizieren von Tabellen und im Erinnern von Reihenfolgen (wie z. B. der Tage der Woche, der Monate des Jahres und der Jahreszeiten)
- Fortlaufende Schwierigkeiten beim Binden von Schuhbändern, Ball fangen, Seil Springen usw.,
- Unaufmerksamkeit und Verträumt-Sein,
- Frustrationen, die zur Verhaltensprobleme führen können
- Fortlaufende Fehler beim Lesen, fehlendes Leseverständnis
- Sonderbare Aussprache, Buchstaben werden zum Beispiel ausgelassen oder in der falschen Reihenfolge ausgesprochen
- Für Schreibarbeiten wird eine überdurchschnittlich lange Zeit benötigt
- Kind ist in der Schule oder auch zu Hause unorganisiert
- Probleme beim genauen Abschreiben von der Tafel oder auch aus dem Lehrbuch
- Probleme beim Nieder- bzw. Aufschreiben von mündlichen Anweisungen,
- Wachsender Mangel an Selbstvertrauen und Frustration
- Neigung, falsch (ungenau) oder unzusammenhängend zu Lesen
- Inkonsequentes Buchstabieren
- Probleme beim Planen (entwerfen) und Schreiben von Aufsätzen
- Neigung, mündliche Anweisungen und Telefonnummern durcheinander zu bringen
- Ernsthafte Probleme beim Lesen und Schreiben in einer Fremdsprache, kann sich aber in dieser ziemlich gut mündlich ausdrücken
- Geringes Selbstvertrauen
- Weiterhin große Probleme mit dem Lesen und Schreiben, obwohl einige in der Kindheit LRS-Therapie oder Nachhilfe erhalten haben oder in LRS-Klassen gefördert wurden – ohne nachhaltige Besserung
- In der Regel können sie sich mündlich gut bis sehr gut artikulieren – ihnen gelingt es aber meist nicht, das schriftlich umzusetzen
- Probleme mit dem verstehenden Lesen, daraus resultieren Defizite in der Selbstorganisation
- Probleme bei der alltäglichen Orientierung oder Links- und Rechtsunterscheidung
- Ungleichmäßiges Schriftbild, das je nach Tagesverfassung anders aussieht
- Lesen kann je nach Tagesverfassung besser oder schlechter sein
- Angespannte Haltung beim Lesen und Schreiben
- Innere Unruhe beim Lesen und Schreiben,
- Durchschnittliche bis überdurchschnittliche Intelligenz
- Sind sehr kreativ und können sich in andere Menschen gut hineinversetzen (Empathie), eignen sich daher auch gut für soziale Berufe
- Haben eine eigene Ordnung, wirken aber oft unorganisiert
- Probleme mit der Zeitplanung, häufiges Verzetteln
- Denken in größeren Zusammenhängen und Fokussieren des Interesses auf Details
- Lieben es, unabhängig zu sein, Abneigung ggü. Hierarchien
- Spannende Hobbys, manchmal auch auf seltene Interessen bzw. Fachbereich im beruflichen Sinne sehr spezialisiert
- Zeigen öfters Minderwertigkeitskomplexe und haben wenig Vertrauen in ihre Fähigkeiten
- Sekundäre Begleitsymptome können sich durch verschiedene Suchterkrankungen oder depressive Verstimmungen zu Störungen des Sozialverhaltens entwickeln, die sich langfristig zu hartnäckigen Störungen der Persönlichkeit verfestigen können
GRUNDSCHÜLER VON 6 BIS 11 JAHREN
- Größere Schwierigkeiten beim lesen und schreiben lernen
- Ständiges oder fortlaufendes Vertauschen von Buchstaben (mündlich oder schriftlich) über das 8. Lebensjahr hinaus
- Schwierigkeiten beim Behalten des Alphabets, beim Multiplizieren von Tabellen und im Erinnern von Reihenfolgen (wie z. B. der Tage der Woche, der Monate des Jahres und der Jahreszeiten)
- Fortlaufende Schwierigkeiten beim Binden von Schuhbändern, Ball fangen, Seil Springen usw.,
- Unaufmerksamkeit und Verträumt-Sein,
- Frustrationen, die zur Verhaltensprobleme führen können
- Fortlaufende Fehler beim Lesen, fehlendes Leseverständnis
- Sonderbare Aussprache, Buchstaben werden zum Beispiel ausgelassen oder in der falschen Reihenfolge ausgesprochen
- Für Schreibarbeiten wird eine überdurchschnittlich lange Zeit benötigt
- Kind ist in der Schule oder auch zu Hause unorganisiert
- Probleme beim genauen Abschreiben von der Tafel oder auch aus dem Lehrbuch
- Probleme beim Nieder- bzw. Aufschreiben von mündlichen Anweisungen,
- Wachsender Mangel an Selbstvertrauen und Frustration
SCHÜLER AB 12 BIS 15 JAHREN
- Neigung, falsch (ungenau) oder unzusammenhängend zu Lesen
- Inkonsequentes Buchstabieren
- Probleme beim Planen (entwerfen) und Schreiben von Aufsätzen
- Neigung, mündliche Anweisungen und Telefonnummern durcheinander zu bringen
- Ernsthafte Probleme beim Lesen und Schreiben in einer Fremdsprache, kann sich aber in dieser ziemlich gut mündlich ausdrücken
- Geringes Selbstvertrauen
ERWACHSENE
- Weiterhin große Probleme mit dem Lesen und Schreiben, obwohl einige in der Kindheit LRS-Therapie oder Nachhilfe erhalten haben oder in LRS-Klassen gefördert wurden – ohne nachhaltige Besserung
- In der Regel können sie sich mündlich gut bis sehr gut artikulieren – ihnen gelingt es aber meist nicht, das schriftlich umzusetzen
- Probleme mit dem verstehenden Lesen, daraus resultieren Defizite in der Selbstorganisation
- Probleme bei der alltäglichen Orientierung oder Links- und Rechtsunterscheidung
- Ungleichmäßiges Schriftbild, das je nach Tagesverfassung anders aussieht
- Lesen kann je nach Tagesverfassung besser oder schlechter sein
- Angespannte Haltung beim Lesen und Schreiben
- Innere Unruhe beim Lesen und Schreiben,
- Durchschnittliche bis überdurchschnittliche Intelligenz
- Sind sehr kreativ und können sich in andere Menschen gut hineinversetzen (Empathie), eignen sich daher auch gut für soziale Berufe
- Haben eine eigene Ordnung, wirken aber oft unorganisiert
- Probleme mit der Zeitplanung, häufiges Verzetteln
- Denken in größeren Zusammenhängen und Fokussieren des Interesses auf Details
- Lieben es, unabhängig zu sein, Abneigung ggü. Hierarchien
- Spannende Hobbys, manchmal auch auf seltene Interessen bzw. Fachbereich im beruflichen Sinne sehr spezialisiert
- Zeigen öfters Minderwertigkeitskomplexe und haben wenig Vertrauen in ihre Fähigkeiten
- Sekundäre Begleitsymptome können sich durch verschiedene Suchterkrankungen oder depressive Verstimmungen zu Störungen des Sozialverhaltens entwickeln, die sich langfristig zu hartnäckigen Störungen der Persönlichkeit verfestigen können
Weiterführende Seiten und Artikel, Links:
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© Überarbeitete Symptomliste von Legasthenie Coaching – Institut für Bildung und Forschung gUG (haftungsbeschränkt), die ursprüngliche Liste stammt von der Britisch Dyslexia Association und wurde vom EÖDL ins Deutsche übersetzt.