Legasthenie Coaching

Expertenhilfe bei LRS, Legasthenie und Dyskalkulie,
sowie Hochbegabung

E

Beratung

E

Diagnose

E

Lerntherapie & Coaching

E

Forschung

Leistungen

Sie suchen Hilfe bei LRS, Legasthenie oder Rechenschwäche?
Dann nutzen Sie unsere kompetente Erfahrung in den Bereichen Beratung, Diagnose und Lerntherapie sowie Forschung.
beratung canava e1710924380505

Beratung

Möchten Sie Ihrem Kind mit einer Beratung helfen, wenn es schon lange mit Lesen, Schreiben oder Rechnen zu kämpfen hat?

Sind Sie unsicher, ob es möglicherweise an einer Lernschwäche leidet und möchten sich dazu informieren?

stock photo kid writes german word legasthenie dyslexia on blackboard at school 735205567

Diagnose

Zuerst ist es wichtig, genau herauszufinden, welche Schwierigkeiten oder Stärken jemand beim Lesen, Schreiben und Rechnen hat.

Dafür suchen wir nach den Gründen für die Lernprobleme.
Hierfür benötigen wir eine ausführliche Diagnose, um den möglichen Ursachen der vermuteten Schwäche auf den Grund zu gehen.

kindern wird zu wenig vorgelesen

Lerntherapie & Coaching

Mit unserer Expertise in Lerntherapie und Coaching bieten wir fundierte Diagnostik bei LRS, Legasthenie und Dyskalkulie an, basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Wir identifizieren präzise Herausforderungen im Lesen, Schreiben und Rechnen sowie Hochbegabung und erstellen unabhängige Gutachten für Schüler, Auszubildende und Studierende.

stock photo dyslexia disorder random small letters on white background the word dyslexia close up under a 2344763043

Forschung

Unser Institut ist führend in der unabhängigen wissenschaftlichen Erforschung von Legasthenie, Dyskalkulie und anderen Lernschwierigkeiten, insbesondere in Verbindung mit Hochbegabung.

Wir gehen über die herkömmlichen Betrachtungsweisen aus pädagogischer und medizinischer Sicht hinaus und integrieren aktuelle Erkenntnisse aus den Bereichen Pädagogik, Psychologie, Linguistik, Medizin und Soziologie in unsere Forschungsarbeit.

Unser Institut

Legasthenie Coaching – gemeinnützige Bildungs- und Forschungseinrichtung

Unser Institut gibt es bereits seit 2010 in Dresden und wurde von dem bekannten Legasthenie-Experten und Fachjournalisten Lars Michael Lehmann gegründet. Der Gründer ist selbst Legastheniker und bereits heute für seine Expertise im deutschsprachigen Raum bekannt. Er zählt zu den führenden Experten auf diesem Fachgebiet.

Das Legasthenie Coaching ist eine gemeinnützige Bildungs- und Forschungseinrichtung. Wir bieten Beratung und Diagnostik bei Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS), Legasthenie und Dyskalkulie, auch in Verbindung mit Hochbegabung. Darüber hinaus bieten wir spezielle lerntherapeutische Einzelförderung an.

Erfahre mehr über uns

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in der Begleitung von erwachsenen Legasthenikern. Wir verfügen über langjährige Erfahrung in der Diagnostik und im Coaching von Fach- und Führungskräften, auch in Zusammenarbeit mit internationalen Großkonzernen.

Zudem sind wir Pioniere in der Legasthenieforschung und erforschen die Ursachen und Biografien der betroffenen Personen in unseren Studien.

Wir arbeiten mit Verbänden, internationalen Organisationen, Schulen in freier oder öffentlicher Trägerschaft, der International School Dresden und Universitäten wie der TU Dresden sowie der IHK und der HwK zusammen.

Die Arbeit unseres Instituts zählt zu den führenden auf diesem Fachgebiet und zeichnet sich durch ihre fortschrittlichen Ansätze aus.

20220412 131106 scaled

FAQs

Was ist Legasthenie Coaching?
Das Legasthenie Coaching – Institut für Bildung und Forschung gUG (haftungsbeschränkt) wurde von Lars Michael Lehmann, einem selbst betroffenen Legasthenie-Experten und Fachjournalisten, gegründet. Ursprünglich 2010 startete sie als freie Einrichtung und wurde 2014 in eine gemeinnützige Gesellschaft umgewandelt. Unsere Arbeit wird durch Betrieb und Spenden finanziert, um maximale Unabhängigkeit und Objektivität sicherzustellen.
Was ist Legasthenie und LRS oder Dyslexia?

LRS uns Legasthenie? → Hier mehr erfahren.

Dyskalkulie / Dyslexia / Rechenschwäche? → Hier mehr erfahren.

Was sind die Ursachen für LRS und Legasthenie?

Zuerst muss gesagt werden, dass bis heute viele Ursachen nicht ausreichend erforscht sind. Die Grundlagenforschung hat da noch großen Nachholbedarf. Mögliche Ursachen können sein:

  • Erbliche Anlagen, die häufiger bei Familien vorkommen,
  • neurologische Besonderheiten / Arbeitsgedächtnis,
  • Sprachentwicklung,
  • motorische Entwicklung,
  • seelische Gesundheit,

Möglich sind auch Störungen bzw. Beeinträchtigungen bei folgenden Teilleistungen:

  • Hörverarbeitung / Audiovisuelle Wahrnehmungsstörung (AVWS)
  • Sehverarbeitung / Visuomotorik (keine Winkelfehlsichtigkeit, diese ist wissenschaftlich nicht belegt)
  • Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit, die häufig mit ADHS oder ADS in Verbindung gebracht wird
  • Körpergefühl
  • Raumlage

Die beschriebenen Teilleistungen können zu den vermuteten Lese-Rechtschreib-Schwächen führen. Deshalb verwenden Fachleute auch die Begriffe Wahrnehmungsstörung bzw. Teilleistungsschwäche. Das Thema ADS oder ADHS ist dabei sehr umstritten, es ist zu bezweifeln, dass diese Störungen so häufig auftreten, wie sie heutzutage diagnostiziert werden.

Umweltursachen in den Familien, die sich auf die Lernschwierigkeiten auswirken können:

  • Unzureichende Lernanreize,
  • Erziehungsprobleme oder Erziehungsfehler,
  • Sprachliche Erziehung,
  • Mehrsprachigkeit,
  • Medienkonsum,
  • Sozialverhalten,
  • Psychische Stabilität,
  • Selbstwertgefühl,
  • Psychische Erkrankungen der Eltern,
  • Bildungshintergrund der Eltern,
  • Familiärer Rückhalt,
  • Soziale Benachteiligung,
  • Traumatische Erfahrungen,
  • Ernährung u.v.m.

Schulische Umweltfaktoren

  • Qualität des Deutschunterrichts / Lernmethodik (Schweizer-Modell),
  • Klassenklima und Klassengröße
  • Häufiger Schulwechsel,
  • Vermehrter Ausfall wegen Krankheit,
  • Stundenausfall,
  • Mobbing u.v.m.

Für eine differenzierte Diagnose und Förderung ist es wichtig, über diese möglichen Ursachen Bescheid zu wissen. Darum muss immer eine ausführliche Anamnese der Ursachen stattfinden, zusätzlich neben den gängigen standardisierten Lese-Rechtschreib-Tests sowie ggf. sprachfreien IQ-Tests (CFT 1 und CFT 20-R).

Ist Legasthenie oder LRS eine Krankheit oder Behinderung?
Lese-Rechtschreib-Probleme sind nicht automatisch mit einer Krankheit oder Behinderung in Verbindung zu bringen, wie es die WHO mit der umschriebenen frühkindlichen Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten eingeordnet. Diese Ansicht bedeutet eine Diskriminierung der Betroffenen und ist als Verletzung der Menschenwürde zu sehen. Denn kein Mensch darf aufgrund einer LRS oder Legasthenie mit einem medizinischen Störbild benachteiligt werden.

Diese Störbilder stigmatisieren nicht nur die Betroffenen, sondern sie wirken sich auch hinderlich auf die seelische Entwicklung der Betroffenen aus. Darauf folgt nicht selten eine Selbststigmatisierung, die gravierende Folgen haben kann. Daraus können dann depressive Verstimmungen und andere seelische Erkrankungen entstehen. Langfristig können daraus seelische Behinderungen entstehen, darum sollte eine medizinische Legasthenie-Diagnose kritisch hinterfragt werden, ob sie den Betroffene etwas nützt. Denn Lese-Rechtschreib-Probleme haben häufig komplexere Ursachen. Wichtiger ist es, Betroffene vor einer seelischen Behinderung zu bewahren.

Ist eine Legasthenie oder LRS heilbar?
Legasthenie oder LRS sind nicht heilbar und werden nicht als Krankheiten betrachtet. Lerntherapien sind pädagogisch-psychologisch und werden nicht von Krankenkassen finanziert. Eine genaue Diagnose und persönliche Unterstützung sind entscheidend. Psychotherapie kann bei psychischen Problemen helfen. Legasthenie kann nicht wegtherapiert werden, aber Lerntherapie und Coaching können helfen, damit umzugehen.
Mein Kind hat Lese-Rechtschreib-Probleme. Das wurde aber im LRS-Feststellungsverfahren nicht erkannt?

Es gibt unterschiedliche Ursachen, warum Kinder beim schulischen LRS-Feststellungsverfahren nicht deutlich genug erkannt wurden. Einer der Gründe kann sein, dass dieser Test mithilfe von Gruppentestungen vorgenommen wird, was zu Ungenauigkeiten führen kann. Dann kann es an den Testverfahren liegen, die häufig alte Normierungen (älter als 10 Jahre) haben oder in der Forschung nicht mehr angewandt werden, weil sie nicht aussagekräftig (Validität) genug sind. Oder es fehlt an der notwendigen Repräsentativität, d.h. es wurden keine Testnormen genommen, die das Bundesland Sachsen repräsentieren oder eine ausreichende Testanzahl haben. Dadurch kann es zu Normverschiebungen kommen, und Fehleinschätzungen sind ein mögliches Ergebnis. Darum lohnt es sich nochmals eine unabhängige Einzeltestung durchzuführen.

Allgemein ist von einer hohen Fehleranfälligkeit bei LRS-Feststellungen im Bildungswesen auszugehen, weil man häufig nur auf die Symptome schaut und nicht auf die Ursachen.

Lesen Sie dazu unser Interview beim MDR von Lars Michael Lehmann, Legasthenie-Experte: Legasthenie-Förderung: „Man nimmt Symptome wahr, aber guckt zu selten auf die Ursachen“.

Wer bezahlt die Kosten einer Diagnostik und Lerntherapie & Coaching?
Die Kosten für Diagnostik und Lerntherapie müssen in der Regel privat bezahlt werden, da Krankenkassen keine pädagogischen Maßnahmen abdecken. Logopäden oder Ergotherapeuten können diese Leistungen nicht über die Krankenkasse abrechnen, sondern nur privat anbieten. Fördermaßnahmen werden nur in bestimmten Fällen über das Bildungspaket oder bei drohender seelischer Behinderung vom Jungendamt (nach §35a SGB VIII) übernommen, was jedoch oft nicht die vollen Kosten deckt. Eltern können die Lerntherapie möglicherweise als außergewöhnliche Belastung in der Steuererklärung geltend machen.
Wie bekomme ich Unterstützung vom Jugendamt?
Bitte wenden Sie sich an das jeweilige Jugendamt zur Feststellung einer Eingliederungshilfe. Der dortige Amtsarzt wird überprüfen, ob eine Einzelfallhilfe nach §35a SGB VIII gegeben ist oder nicht. Erst dann erhalten Sie die Möglichkeit der Übernahme einer Einzelförderung/Lerntherapie. Dazu haben Sie das Recht, sich selbst einen Leistungserbringer auszuwählen. Sie müssen nicht die Vorschläge des Jugendamtes annehmen.

Sollten Sie trotz der Probleme keine Förderung von staatlicher Seite erhalten, müssen sie eine Einzelförderung privat zahlen oder können bei uns einen Antrag auf Unterstützung stellen.

Wenn ich mir keine Förderung für das Kind leisten kann, wer hilft mir dann?

Es passiert häufig, dass sozial schwächere Familien keine Hilfe von staatlicher Seite erhalten. Angenommen, Sie sind eine alleinerziehende Mutter und haben nur ein geringes Gehalt oder beziehen Arbeitslosengeld oder andere Sozialleistungen. Dann können Sie bei uns einen formlosen Antrag auf Unterstützung stellen, wenn Sie uns ihre finanzielle Lage in Form von Bescheiden nachweisen. Dann besteht die Möglichkeit, dass Sie ein geringeres Entgelt für die Diagnostik und Förderung bezahlen können.

Wann sollte mein Kind auf LRS getestet werden?
Sicher kann man Lese-Rechtschreib-Probleme ab der 2. Klasse 1. Halbjahr feststellen, in diesem Zeitraum laufen auch die schulbehördlichen LRS-Feststellungsverfahren. Eine Testung macht nur Sinn, wenn alle Buchstaben des Alphabets gelernt worden sind. Im Vorfeld sollte abgeklärt werden, dass Erkrankungen der Augen und Ohren von medizinischer Seite ausgeschlossen werden können.
Kann mein Kind gezwungen werden in eine LRS-Klasse zu gehen?

Ihr Kind kann rechtlich nicht dazu gezwungen werden auf eine LRS-Klasse zu gehen, die Schulen sollten Sie im Normalfall über alternative Wege der Einzelhilfe aufklären. Uns sind einige Fälle bekannt, wo Eltern unter Druck gesetzt wurden, Ihr Kind auf eine LRS-Klasse zu schicken. Diesem Druck brauchen Sie nicht nachzugeben, im Zweifelsfall suchen Sie das Gespräch mit einem Vertrauenslehrer. Funktioniert das nicht, können Sie sich Rat bei einem Rechtsanwalt für Verwaltungsrecht suchen, dieser klärt sie detaillierter über ihre Rechte auf.

Erfahrungsgemäß liegt die Entscheidung für eine LRS-Klasse immer bei den Erziehungsberechtigten. Eltern sollten sich über die Vor- und Nachteile einer Sonderklasse informieren. Sprechen Sie mit anderen Eltern über die gesammelten Erfahrungen, dazu sollten Sie das betroffene Kind mitentscheiden lassen, ob es in eine LRS-Klasse gehen möchte oder im Klassenverband bleiben will.

Weiterführende Berichte zum Thema LRS-Klasse:

  • Erlebnisbericht über einen Schüler einer LRS-Klasse
  • LRS-Klassen und ihre Langzeitwirkungen
  • Mein Kind will in keine LRS-Klasse gehen
  • Warum ist das Thema LRS-Klasse ein viel diskutiertes Thema?
  • Warum sind LRS-Klassen aus wissenschaftlicher Sicht umstritten?
  • Ein Beispiel: Wie ein Schüler ohne LRS-Klasse erfolgreich das Gymnasium schafft
Was könnte eine LRS-Klasse für Nachteile haben?
Es ist grundsätzlich gut, wenn das Schulwesen bemüht ist, Kinder mit Lese-Rechtschreib-Problemen zu fördern. Es ist aber nicht durch wissenschaftliche Langzeitstudien belegt, dass Schüler einer LRS-Klasse im Vergleich zu anderen Schülern bessere Lernergebnisse zeigen und die Betroffenen langfristig davon profitieren.

LRS-Klassen bedeuten eine Separation ab der 3. Grundschulklasse, die Schüler müssen ihre bisherige Klasse verlassen. Es kann ein Nachteil sein, wenn man Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwächen in eine Art Sonderschule separiert. Langfristig kann dieses LRS-Etikett nachteilige Auswirkungen auf die psychische Entwicklung haben. In Zeiten der Inklusion sind LRS-Klassen eine veraltete Herangehensweise, um Kinder mit LRS oder Legasthenie bestmöglich zu fördern.

Wir kennen einige Biografien von Erwachsenen, die unter dieser Separation psychisch gelitten haben. Die Legasthenieforschung fordert grundsätzlich eine individuelle 1 : 1 Förderung und Begleitung, damit Betroffene ihre Lese-Rechtschreib-Schwäche gut bewältigen können. LRS-Klassen gibt es nur in Thüringen und Sachsen, in den alten Bundesländern kennt man diese Sonderklassen nicht.

Familien mit Ihren Kindern müssen sich über die Vor- und Nachteile dieser LRS-Klassen informieren, um die bestmögliche Entscheidung zu treffen.

Wie lange dauert eine Lerntherapie?
In der Regel dauert eine Lerntherapie & Coaching 18 bis 24 Monate. Dies ist bei jedem Betroffenen unterschiedlich, in Einzelfällen kann es auch länger dauern.
Kann man eine LRS oder Legasthenie im Erwachsenenalter feststellen?
Ja, bis zum 32. Lebensjahr gibt es Tests, mit denen man eine Lese-Rechtschreib-Schwäche im Erwachsenenalter feststellen kann. Bei über 32-Jährigen sollte eine qualitative Überprüfung stattfinden. Zusätzlich muss eine genaue Anamnese der schulbiografischen Entwicklung (Nachweise: Zeugnisse, alte LRS-Gutachten etc.) stattfinden, um die Probleme und Ursachen objektiv zu erkennen.
Wie lange dauert es, bis sich Lernfortschritte durch eine Einzelförderung zeigen?
Fortschritte bei der Bewältigung der LRS / Legasthenie werden sich sicherlich nicht von heute auf morgen zeigen. In der Regel sollten gute Lernfortschritte in der Schule nach einem halben Jahr Förderung (bei einem Termin pro Woche) in Verbindung mit häuslichem Üben zeigen. Stellen sich keine deutlichen Fortschritte ein, war die Einschätzung der Probleme im Schriftspracherwerb fehlerhaft oder es wurden nicht die richtigen Fördermethoden gewählt.
Wie sieht eine Einzelförderung im Detail aus?
Eine gute Förderung wird nicht in Gruppen durchgeführt, weil nach unserer Auffassung Gruppenförderung nicht seriös ist. Außerdem machen wir keine Nachhilfe, sondern eine spezielle Einzelförderung. Jeder Schüler hat seine Eigenheiten und Probleme, die bei der Förderung individuell berücksichtigt werden müssen. Darum gibt es kein vorgefertigtes Förderprogramm, sondern verschiedene Methoden, die sich in unserer Arbeit und Forschung bewährt haben. Anhand der Förderdiagnose erhalten die Schüler einen individuellen Förderplan, der an die speziellen Lernbedürfnisse angepasst wird. Dabei ist der regelmäßige Austausch mit den Eltern und der Schule wichtig.

Nicht nur die Fehlersymptomatik soll dabei berücksichtigt werden, sondern die gesamte persönliche Entwicklung des Schützlings muss gefördert werden. Manche brauchen viel Wertschätzung, um das Selbstwertgefühl aufzubauen. Andere wiederum brauchen Förderung in der Motorik, Sprache, Sozialverhalten, Motivation und Durchhaltevermögen sowie Konzentration u.v.m. Dazu kommen Leseübungen und individualisierte Übungen für die Orthografie und Grammatik. Dies kann mit unterschiedlichen kreativen Lernspielen, Übungsblättern und weiteren Trainingseinheiten ergänzt werden.

Welche Berufe kann ich als Betroffener erlernen?
Es gibt keine beruflichen Beschränkungen, als Legastheniker einen passenden Beruf auszuüben, der zu den persönlichen Begabungen passt. Sicherlich wird man unter diesen Umständen kein Dolmetscher, Logopäde oder Sprachwissenschaftler. Wir kennen aus der Praxis alle erdenklichen beruflichen Sparten: Vom Handwerker bis zum Professor.
Sollten Erwachsene eine Einzelförderung und Coaching beginnen?
Eine Einzelförderung und Coaching macht auch im Erwachsenenalter durchaus Sinn, sofern eine psychische Stabilität gegeben ist. Dabei kann die biografische Aufarbeitung bei einem Psychologen durchgeführt werden, wenn psychische Folgeerkrankungen vorhanden sind. Bei Auffälligkeiten geben wir eine Empfehlung für eine weitere psychologische Maßnahme.
Besteht eine Chance, als Erwachsener seine Lese-Rechtschreib-Schwäche zu bewältigen?
Wie bei den Kindern spricht man nicht von einer Heilung, sondern von einem Ausgleich der Schwäche. Dies ist immer abhängig von der individuellen Vorgeschichte des Betroffenen. Ist der Wille und die notwendige psychische Stabilität da, bestehen gute Chancen, die Legasthenie oder LRS zu bewältigen.
Kann ich mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche studieren?
Grundsätzlich ja, sofern die Qualifikationen ausreichen. Im Zweifelsfall sollte man eine spezialisierte Studienberatung für Betroffene wahrnehmen, um die richtige Studienrichtung auszuwählen. Es besteht auch die Möglichkeit, für das Studium einen Nachteilsausgleich an der Universität oder Hochschule zu beantragen. Dies wurde in der jeweiligen Prüfungsordnung der einzelnen Fakultäten festgelegt. Dazu hat jede Einrichtung ihre eigenen Regelungen.
Was sind die Vor- und Nachteile eines Nachteilausgleichs?

Rechtlich gesehen geht es bei Nachteilsausgleichen darum, einen Bewertungsnachteil der schulischen Leistungen auszugleichen, sodass Schüler trotz LRS, Legasthenie sowie Rechenschwäche (Dyskalkulie) entsprechend ihrer sonstigen Begabung bewertet werden.

Beispielsweise erhalten Schüler mehr Zeit bei Klassenarbeiten/Prüfungen (Ausbildung und Studium) in Deutsch oder Mathematik bzw. in festgelegten schul- und prüfungsrelevanten Fächern. Oder sie erhalten die Möglichkeit, technische Hilfsmittel (Spracherkennung, Rechtschreibhilfen am PC etc.) einzusetzen.

Die LRS-Erlasse, die auch die Nachteilsausgleiche regeln, sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. Es gibt auch kein einheitliches Vorgehen, wie die Schulen das praktisch umsetzen. In der Berufsbildung ist dies in den Prüfungsverordnungen der IHKs oder Handwerkskammern geregelt. An Hochschulen und Universitäten gibt es je nach Fakultät eigene Regelungen und Vorgehensweisen.

Vorteile:

  • Für das Kind mit LRS oder Legasthenie kann der Ausgleich eine Entspannung bringen.
  • Das Kind hat mehr Zeit bei Klassenarbeiten und kann sich dadurch besser konzentrieren.
  • Der Ausgleich kann einen Vorteil ermöglichen, wenn durch bessere Gesamtnoten, der Übergang zur weiterführenden Schule ermöglicht wird. Hier geht es insbesondere um die Entscheidung Gymnasium oder Oberschule.
  • Der Nachteilsausgleich kann von Eltern und Lehrern unter Hinzuziehung von Fachleuten ausgehandelt werden. Dieser wird alle 6 Monate mit der Schule besprochen und aufs neue bewährt.

Nachteile:

  • Eine festgestellte LRS oder Legasthenie wird meistens in der Schülerakte vermerkt und kann, die schulische Entwicklung des Betroffenen verbauen, wenn im Abschlusszeugnis „LRS oder Legasthenie“ steht.
  • Abweichende Benotungen können von den Mitschülern, die keine LRS oder Legasthenie haben, als Bevorzugung der betroffenen Schüler gesehen werden. Folgen davon können sein, dass die bevorzugten Schüler Außenseiter werden, gehänselt oder gemobbt werden. Einige Kinder entwickeln deswegen psychosoziale Verhaltensprobleme (Ängste, Leistungsverweigerung, Depressionen, Konzentrationsprobleme etc.).
  • Ohne individuell zugeschnittenen Nachteilsausgleich kann dieser für den Schüler demotivierende Auswirkungen haben, was sich auf die persönliche Entwicklung negativ auswirken kann.

Schlussbemerkung: Die Anerkennung eines Nachteilsausgleiches wird von den Schulen trotz der vorhandenen Verwaltungsvorschriften unterschiedlich gehandhabt. Strittig ist, dass Schüler eine schulrechtliche umschriebene Lernstörung vorweisen müssen, um einen rechtlichen Anspruch auf einen Nachteilsausgleich zu erhalten. Manche Betroffene müssen dafür eine ärztlich festgestellte seelische Behinderung vorweisen, was aus ethischen Gesichtspunkten als Verletzung der Menschenwürde betrachtet werden kann. Eine seelische Behinderung ist in diesem Fall selten objektiv feststellbar, da nur wenige Kinder wirklich schon im frühen Kindesalter psychische Probleme davongetragen haben.

Schulen haben häufig neben einer medizinischen Diagnose einen Nachteilsausgleich zu gewähren, darüber können Sie mit dem Vertrauenslehrer oder Klassenleiter sprechen.

Für Erwachsene:

Nachteilsausgleiche klingen für manche Betroffenen bequem, weil sie meinen, sie könnten sich mit einem Attest zurückzulehnen. Wichtiger ist es, etwas gegen diese Schwierigkeiten zu unternehmen und die Schwäche mit einer Förderung in den Griff zu bekommen. In meisten Fällen kann die Schwäche recht gut kompensiert werden, was sich auch auf die persönliche Entwicklung positiv auswirkt. Erwachsene werden selbstbewusster, wenn sie besser im Lesen und Schreiben werden. Darum darf der Nachteilsausgleich nicht aus Bequemlichkeit erwogen werden. Daher kann man auch die Skepsis mancher Prüfungskommissionen bei Beantragung des Nachteilsausgleiches nachvollziehen. Zuerst sollten alle möglichen zusätzlichen Hilfen für eine Bewältigung einer Schwäche ausgeschöpft sein, bevor der Ausgleich beantragt wird.

Wie können wir Legasthenie Coaching unterstützen?
Unsere Arbeit trägt sich von den Entgelten für die Diagnose und Einzelförderung, wir erhalten nur wenig finanzielle Hilfe von staatlicher Seite. Mit den Erlösen unserer Arbeit müssen wir unsere monatlichen Fix- und Unkosten sowie Gehälter zahlen – darum sind wir auch zusätzlich auf Spenden angewiesen.

Kontaktieren Sie uns

Suchen Sie fachkundige Beratung und Unterstützung bei LRS, Legasthenie oder Dyskalkulie? Dann sind Sie bei uns richtig – nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf.

Telefonnummer

0351 8 999 15 90

Standort

Bamberger Str. 7
01187 Dresden

Datenschutzerklärung

15 + 12 =